Glockenläuten erinnert an Ende des Zweiten Weltkriegs
Sächsische Kirchgemeinden laden am 8./9. Mai zu Friedensgebeten ein und beteiligen sich am Europäischen Friedensläuten
In den Kirchgemeinden in Sachsen wird am 8. und 9. Mai 2025 an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren gedacht. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Sachsens informiert, dass einige Kirchgemeinden aus diesem Anlass zu Friedensgebeten oder Friedensandachten einladen. Auch Landesbischof Tobias Bilz wird ein Ökumenisches Friedensgebet in der PAX Jugendkirche in Leipzig mitgestalten. Viele Kirchgemeinden beteiligen sich zudem am Europäischen Friedensläuten, zu welchem die Initiative Europe Rings for Peace am Europatag, dem 9. Mai 2025, aufgerufen hat.
Friedensgebete am 8. Mai in Sachsen
Am 8. Mai finden vielerorts Friedensgebete im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren statt. So wird bereits um 12 Uhr in Kamenz zu einem Friedensgebet in die Hauptkirche St. Marien Kamenz eingeladen. Um 17 Uhr beginnt ein Friedensgebet im Dom St. Marien in Zwickau sowie in Löbau eine Andacht am Gedenkstein für die Opfer der Kriege am Löbauer Berg.
Ein Ökumenisches Friedensgebet wird um 18 Uhr in der PAX Jugendkirche in Leipzig stattfinden. Es wird von Landesbischof Tobias Bilz, Propst Ralph Kochinka, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Sachsen (ACK Sachsen), Fabian Brüder, sowie Mitgliedern der Jugendkirche gestaltet und durch Pfarrer Andreas Konrath von der Gebärdensprach-Gemeinde Leipzig in Gebärdensprache übersetzt.
„80 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs braucht es weiterhin Orte und Menschen, die die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung lebendig halten“, betont Landesbischof Tobias Bilz. „Konflikte weltweit und die zunehmende Militarisierung auch bei uns ängstigen viele. Bewusst bitten wir deshalb um den Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft. Er bewahre unser aller Gedanken und Herzen in Christus.“ Das Friedensgebet versteht sich als Gedenken an das unermessliche Leid des Zweiten Weltkriegs, das millionenfaches Sterben, Vertreibung und Zerstörung bedeutete – verursacht insbesondere durch die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Gleichzeitig ist es ein Aufruf zur Verantwortung in der Gegenwart: Gegen Rassismus, Antisemitismus, Hass und Gewalt, die auch heute wieder in erschreckender Weise zunehmen. Die Veranstalter laden herzlich ein, sich am 8. Mai um 18 Uhr in der PAX Jugendkirche Leipzig im Gebet zu vereinen – für Frieden, Versöhnung und eine gerechte Welt.
Auch in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche findet am 8. Mai um 18 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst zum 80. Jahrestag des Kriegsendes statt. Er wird gemeinsam gestaltet von Frauenkirchenpfarrerin Angelika Behnke und Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt sowie von Dompfarrer Norbert Büchner (Kathedrale Ss. Trinitatis) und Superintendent Christian Behr (Kirchenbezirk Dresden Mitte).
Ebenfalls um 18 Uhr lädt die Kirchgemeinde Dresden-Ost zu einem Friedensgebet in das Gemeindezentrum Niedersedlitz ein. Um 18:30 Uhr beginnt eine Friedensandacht in der Dreikönigskirche Dresden. Im Raum der Stille in der Auferstehungskirche Dresden-Plauen findet um 19 Uhr ein Friedensgebet zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges statt.
Orgelkonzert zum Gedenken am 8. Mai im Freiberger Dom
Mit einem besonderen Konzert beginnt am Donnerstag, dem 8. Mai 2025, um 19:30 Uhr die Orgelkonzertsaison im Freiberger Dom. Domorganist Albrecht Koch spielt zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Rainer Lischka, Arvo Pärt und anderen. Superintendentin Hiltrud Anacker spricht Worte des Gedenkens. In der eindrucksvollen Atmosphäre des spätgotischen Gotteshauses treffen Erinnerung, musikalische Tiefe und klangliche Schönheit aufeinander.
Die Orgelkonzerte 2025 stehen unter dem Leitthema „Europäische Domorganisten“ und präsentieren herausragende Künstlerinnen und Künstler aus bedeutenden Kathedralen Europas. Die Konzertreihe findet in Kooperation mit der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz2025 statt. Musik wird hier zum Medium europäischer Verständigung und kulturellen Austauschs.
Europäisches Friedensläuten am 9. Mai 2025
Für den Europatag am 9. Mai um 18 Uhr ruft die Initiative Europe Rings for Peace zum Europäischen Friedensläuten auf. Von Chemnitz, der Kulturhauptstadt Europas 2025, ausgehend, soll gemeinsam mit allen ehemaligen und neuen Teilnehmenden und den Partnerstädten Nova Gorica (Slowenien) und Gorizia (Italien) ein Zeichen für Frieden und Verständigung gesetzt werden. Die Initiative regt dazu an, die Friedensandachten mit dem Europäischen Friedensläuten am 9. Mai um 18 zu verbinden: „Dieses symbolische Zeichen lässt innehalten und des Friedens gedenken über Ländergrenzen hinweg. Es ist ein Moment des Zusammenhalts, ein Ausdruck davon, dass Menschen sich europaweit gemeinsam für eine friedlichere Zukunft starkmachen.“
Allein in der Kulturhauptstadtregion in Chemnitz und im Erzgebirge werden in über 100 evangelischen und katholischen Kirchen am 9. Mai um 18 Uhr die Glocken zum Europäischen Friedensläuten erklingen und zum Gebet einladen.
Alle teilnehmenden Kirchen in Sachsen, Deutschland und Europa sowie weitere Informationen rund um das Friedensläuten finden Sie auf der Homepage der Kulturkirche Chemnitz unter: www.kulturkirche2025.de
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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