
Kirche und Staat haben die Aufarbeitung der Corona-Zeit begonnen. Spät, könnte man meinen. Doch schauen wir uns an, was da geprüft wird: Amtliches Handeln angesichts einer Pandemie. Das zu bewerten, ist kein leichtes Unterfangen, weil Ethisches, Moralisches und Rechtliches, also zivilisatorische Definitionen, als Maßstab im Umgang mit einer Naturgewalt benutzt werden (sollen). Die Pandemie selbst ist vorbei, was in dem Drama Grund zur Hoffnung gibt. Nämlich auf den Lerneffekt. Wissenschaft und Administration werden künftig besser gewappnet sein. Denn erst Erkenntnis war es, die den Menschen vorangebracht hat. Nicht umsonst war es die Schlange, die nicht aus Paradies vertrieben wurde. Doch vor der Erkenntnis brachte sie das Misstrauen. Dagegen ist auch die beste Naturwissenschaft machtlos. Noch drei Jahre nach Corona sind Unterstellungen und Mutmaßungen von verschwörungstheoretischer Qualität im Umlauf, die in ihrer Wut, Unbarmherzigkeit und Undifferenziertheit Gesellschaft spalten.
Spalten will? Sicher, Kirche und Staat, Verwaltungen und Verantwortliche haben Fehler gemacht. Schwere Fehler, wenn wir an einsame Kranke und Sterbende, an Sperrungen und Bevormundungen denken. Das jedoch war Ausdruck von Ratlosigkeit, ja von Überforderung „der da oben“, nicht von Willkür und Verschwörung. Wer daran festhält, will keine Aufarbeitung, er will Rache.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna