Sachsen will Corona-Schutzmaßnahmen auch im bundesweiten Alleingang verschärfen, falls die Infektionszahlen binnen zwei Wochen nicht sinken. Dann bleibe nichts anderes übrig, als Kindertagesstätten und Schulen komplett zu schließen, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung" (Donnerstag). Es gebe dann auch keine Alternative dazu. Zudem müsste der Geschäftsbetrieb wieder unterbrochen werden - ausgenommen seien Lebensmittelläden.
"Jetzt müssen alle aufwachen", appellierte Kretschmer. Die Krankenhäuser seien voll. "Wir kommen so nicht durch den Winter", betonte der CDU-Politiker. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Sieben-Tages-Schnitt müssten deutlich unter die 200 kommen, aus seiner Sicht sogar deutlich unter 100.
Kretschmer kündigte verstärkte Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen an, etwa im erzgebirgischen Seiffen, wo es am Wochenende zum Besucherandrang gekommen war. Auch bei den regelmäßigen Corona-Protesten entlang der Bundesstraße 96 in Ostsachsen werde es Polizeikontrollen geben. "Wir haben die Kraft des Virus mit Beginn der Herbst- und Winterzeit unterschätzt", sagte der Landeschef. Jetzt sei Sachsen das Land mit den härtesten Maßnahmen zum Schutz vor Corona. Er sage jedem: "Bleiben Sie zu Hause." Er gehe zu Weihnachten auch nicht in die Kirche, sagte Kretschmer im Interview.
Zugleich kündigte er an, dass es für den Bereich der Kultur noch einen längeren Atem brauche. Er rechne derzeit eher mit Anfang April, bis die Einrichtungen wieder öffnen dürfen.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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