Leipziger Missionswerk bekommt neue Direktorin
Annette von Oltersdorff-Kalettka wird die neue Direktorin des Leipziger Missionswerkes. Die gebürtige Mecklenburgerin und Pfarrerin der Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens ist die erste Frau in der 187-jährigen Geschichte des Missionswerkes, die dieses Amt übernimmt. Zu ihren Aufgaben gehört neben der Leitung des Werkes auch die Verantwortung für das Asien/Pazifik-Referat.Pfarrerin Annette von Oltersdorff-Kalettka (52) wird die neue Direktorin des Leipziger Missionswerkes. Das entschied die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens am 18. November und bestätigte damit einen Beschluss des Missionsausschusses vom 20. Oktober 2023. Das teilte die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Montag mit. Zuvor hatte bereits die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) als weitere Trägerkirche des LMW der Personalie zugestimmt. Die gebürtige Mecklenburgerin ist die erste Frau in der 187-jährigen Geschichte des Missionswerkes, die dieses Amt übernimmt.
Annette Kalettka wird von der sächsischen Landeskirche für zunächst sechs Jahre mit Option auf Verlängerung berufen. Zu ihren Aufgaben gehört neben der Leitung des Werkes auch die Verantwortung für das Asien/Pazifik-Referat. Der Einführungstermin und auch der Termin des Dienstantritts stehen noch nicht fest.
Aufgewachsen in einem Dorf bei Güstrow mit einer aktiven Kirchengemeinde war ihr schon als Jugendliche klar, dass sie in der Kirche tätig sein wollte. Sie ging auf ein kirchliches Oberseminar in Potsdam, um dort ihr Abitur abzulegen. Anschließend studierte sie Theologie in Rostock und Berlin mit Auslandsaufenthalten in Rumänien und Südafrika. Als besonders prägendes Ereignis ihrer Studienzeit beschreibt Pfarrerin Kalettka die Teilnahme an der 8. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Harare, Simbabwe 1998: „Der Geist der Vollversammlung und die Botschaft der christlichen Gemeinschaft zogen damals große Kreise im südlichen Afrika und darüber hinaus. Ich durfte Ende der 1990er an den Prozessen teilhaben und bin seitdem davon überzeugt, dass ökumenische Begegnungen und Partnerschaftsarbeit nachhaltig wirken, aber auch immer wieder angestoßen werden müssen.“
2002 wurde sie in Neukalen ordiniert und ging zunächst als Gemeindepfarrerin in eine mecklenburgische Kirchengemeinde. 2005 kam sie mit ihrem Mann nach Sachsen und übernahm die Kirchgemeinden Olbersdorf und Lückendorf-Oybin im Zittauer Gebirge. 2016 wechselte sie in die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Klingenberg-Kreischa (Kirchenbezirk Freiberg) südlich von Dresden. Sie ist dort für die Gemeinden in Oelsa, Rabenau und Seifersdorf zuständig. Sowohl in der Gemeindearbeit als auch in ihrem Engagement für die Frauenarbeit und der Arbeitsstelle Eine Welt der sächsischen Landeskirche legt sie Wert darauf, die weltweite Verbundenheit im Blick zu haben und zu leben. Die Themen des Konziliaren Prozesses Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung liegen ihr am Herzen. Dabei sind Annette Kalettka persönliche Begegnungen mit Menschen aus anderen Ländern und Kirchen besonders wichtig. Daher bewarb sie sich 2022 auch als Teilnehmerin für das LMW-Begegnungsprogramm „Mission to the North“ und nahm mit dieser tansanisch-indisch-deutschen Gruppe an der 11. Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe teil.
Auf die Frage, worauf es ihr nach dem internationalen Treffen ankomme, sagte sie damals im Interview: „Machen! Loslegen! Handeln statt Reden! Sich den Realitäten wie etwa dem Klimawandel stellen. Es gibt zahlreiche Herausforderungen für den globalen Norden. Karlsruhe ist für mich ein nachhaltiger Appell an uns selbst, an die christlichen Kirchen weltweit, beginnend bei der Gemeinde vor Ort.“ Annette Kalettka ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Das Evangelisch-Lutherische Missionswerk Leipzig e.V. (LMW) ist seit 1836 ein international arbeitendes Werk, das spirituellen, interkulturellen und interreligiösen Austausch ermöglicht. Das LMW steht für globales Lernen in ökumenischer Perspektive. Es bringt die Themen, Perspektiven und Spiritualität der Partner in Indien, Tansania und Papua-Neuguinea in die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens ein.
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