Margot Friedländer verstorben
Die Holocaust-Zeitzeugin Margot Friedländer ist am Freitag verstorben
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist am Freitag im Alter von 103 Jahren in Berlin verstorben, wie ihre Stiftung am Abend mitteilte. Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen. Margot Friedländer berichtete und schrieb engagiert über die Grausamkeiten des Holocausts. Sie wurde mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt und erhielt die Ehrendoktorwürde der FU Berlin. Erst am Mittwoch sprach sie bei der Gedenkstunde im Roten Rathaus Berlin zum 80. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs mahnende Worte an alle Gäste. „Nie klagte sie an. Margot Friedländer hat jeden, der ihr begegnete, mit ihrer Wärme, ihrer Zugewandtheit, ihrer ungeheuren Kraft beeindruckt. Ihre tiefe Menschlichkeit hat mich im Innersten berührt“, schrieb Steinmeier: „Wir verneigen uns vor Margot Friedländer, dieser wunderbaren deutschen Jüdin aus Berlin.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte: „Sie hat unserem Land Versöhnung geschenkt - trotz allem, was die Deutschen ihr als jungem Menschen angetan hatten. Für dieses Geschenk können wir nicht dankbar genug sein.“
Friedländer wurde am 5. November 1921 in Berlin geboren. Die Eltern und ihr Bruder wurden Opfer der Schoah, sie selbst versteckte sich über viele Monate im Untergrund in Berlin und überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging Margot Friedländer mit ihrem Mann nach New York und nahmen die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an. Erst 2003 besuchte sie erstmals wieder ihre Geburtsstadt und kehrte 2010 endgültig nach Berlin zurück.
Seit ihrer Rückkehr habe sie unzählige Schulen besucht und junge wie ältere Menschen ermutigt, das, was damals geschehen war, nie wieder zuzulassen, erklärte die Margot-Friedländer-Stiftung: „Ihre Worte ‚Seid Menschen‘ haben Millionen von Menschen bewegt.“
Bundespräsident Steinmeier betonte: „Bis ins hohe Alter hinein berichtete sie hier und in ganz Deutschland von ihrem Schicksal, trat für Demokratie und Menschenrechte ein, wandte sich gegen Hass und jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit. Sie wusste, was Menschen anderen Menschen antun können. Und deshalb war es ihr so wichtig, dass die Erinnerung an die Zerstörung von Recht, Freiheit und Demokratie weitergetragen wird.“
https://margot-friedlaender-stiftung.de/
(aktualisiert am 9.5. um 20.05 Uhr)
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