Die Publizisitin und Juristin Liane Bednarz warnt in ihrem Buch »Die Angstprediger« davor, dass sich rechte Bewegungen immer öfter gern als »konservativ« darstellen, aber unter diesem Deckmantel ihre neurechten Positionen verbreiten – und damit durchaus auch Anschlussstellen für Christen bieten. Sie wirbt daher für eine klare Unterscheidung. Gerade Christen sollten im eigenen Interesse den Begriff »konservativ« nicht von rechten Bewegungen »kapern« lassen, da er auf diese Weise diskreditiert wird. Wenn nur in ethnisch-kulturellen Kategorien gedacht und das Fremde gegenüber dem Eigenen abgewertet wird, sei der Boden des Neuen Testaments verlassen. Wenn nur die eigene Auffassung und Lebensweise als richtig und schützenswert angesehen wird, bedeute »Konservatismus« nicht mehr »Bewahrung«, sondern »Zerstörung«.
Doch welche christlichen Werte sind unzweifelhaft bewahrenswert? Nächstenliebe und Treue, Verantwortungsbereitschaft und Achtung vor dem Anderen gehören für mich dazu. Nicht aber, auf einer ausgrenzenden Identität zu beharren – und erschreckt auf den »Verfall der Sitten« zu starren. Die christliche Identität zeigt sich nicht darin, Angehörige anderer Religionen oder Lebensformen auszugrenzen, sondern bei der Nachfolge der Werte Jesu. Wenn christliche Positionen Hass legitimieren oder andere verächtlich machen, stärken sie zerstörerische Positionen, schwächen aber christliche Inhalte und Jesu Lehre. Nächstenliebe ist nichts Herablassendes, sondern voller Achtung für den Anderen, um seiner Persönlichkeit empathisch gerecht zu werden. Es erschreckt mich, dass diese Überzeugung immer weniger selbstverständlich erscheint – und dies gerade jetzt: 75 Jahre nach Auschwitz.
Die Stimme im Wind
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