Kirchlicher Glaube kann laut einer Untersuchung der Universitäten Leipzig und Bern im Osten Deutschlands zu einer "Immunisierung" gegen Rechtsextremismus führen. Wie die Studienautoren am Mittwoch mitteilten, sind Menschen, die in Ostdeutschland häufig den Gottesdienst besuchen und an kirchlichen Aktivitäten teilnehmen, deutlich seltener anfällig für rechtsextreme Einstellungen. Kirche könne im Gegenteil eher Weltoffenheit und Toleranz fördern, hieß es weiter.
Zugleich zeigt die Studie demnach, dass Aberglaube im Osten wie im Westen Deutschlands mit rechtsextremen Einstellungen verbunden ist. "Der Glaube an Glücksbringer, Wahrsager, Horoskope und Wunderheiler geht häufig mit einer ethnozentrischen Sichtweise und rechtsextremen Einstellungen einher", erklärte Alexander Yendell vom Kompetenzzentrum Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig. Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler den Angaben nach Daten der repräsentativen Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) in Deutschland aus dem Jahr 2018 analysiert.
An der Kirche festhalten?
Glaube und Kirche: Viele Menschen haben die Bindung an die Kirche verloren. Gott wird – wenn überhaupt – oft außerhalb der Kirche gesucht. Hat die Kirche noch Sinn? Der Theologe Romano Guardini hat vor 100 Jahren eine Antwort versucht. Er hat an der Kirche gelitten, aber auch ihre besondere Aufgabe gesehen. Mehr lesen Sie im Digital-AboVERÖFFENTLICHT AM 05.03.2020 Artikel drucken
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