Der Wochenspruch stammt aus dem Buch Jesaja – eines Mannes, welcher in tiefer Verbundenheit mit dem Volk Israel und Gott lebte. Er spricht in dem Vers von einem kommenden »Gottesknecht«. Eine Begrifflichkeit jenseits unserer heutigen Sprache. Dieser »Gottesknecht« hat eine spirituelle Intelligenz, eine Bewusstheit für das, was auch heute im Christentum Gott genannt wird.
Vielleicht würden wir Jesaja heute als Weisen beschreiben. Die Bibel nennt solche Menschen Propheten. Dieser Weise/Prophet spricht zu seinem Volk Israel in einer schweren Zeit. Israel war im babylonischen Exil und steckte in einer tiefen Krise. Es litt unter der Fremdherrschaft und an seiner zutiefst gefährdeten Identität. Der Weise/Prophet fühlte sich berufen, sein Volk aufzurichten. Dafür verwendete er zwei sehr einfache Bilder: Das Leben wird nicht zerbrechen, Licht wird durch einen glimmenden Docht bleiben.
Er spricht von der Gewissheit, dass in allem Leid Gott gegenwärtig ist. Diese Gewissheit kann nicht buchstäblich in Worte gefasst werden. Nur durch Bilder kann das letztendlich Unfassbare zum Klingen gebracht werden.
Weitere Fragen entstehen: Wie ist der kommende »Gottesknecht« zu seiner Kompetenz gekommen? Was hat er selbst dafür getan? Was hat er an spiritueller Praxis vollzogen? Und zugleich frage ich mich angesichts unserer Wirklichkeit: Was ist heute nötig, um wenigstens ein wenig weise und prophetisch zu werden? Welcher Praktiken bedarf es dazu? Denn nur durch weises, prophetisches und visionäres Handeln können wir nachhaltig unsere immer komplexer werdende Welt gestalten.
Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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