Russischer Bischof: »Wir bitten Gott um sein Erbarmen«
Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland spricht vor der Landessynode über den Krieg in der UkraineDer russische lutherische Erzbischof Dietrich Brauer hat die Bedeutung der weltweiten Gemeinschaft der Kirchen betont. Sie sei wertvoll und müsse weiter gelebt werden, gerade jetzt vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, sagte Brauer am Samstag in Dresden auf der sächsischen Landessynode. Aus dieser Gemeinschaft könne Kraft geschöpft werden.
Das, was von dem Krieg bekannt werde, erschrecke und entsetze. »Jeden Tag kommen noch mehr grausame Nachrichten«, sagte Brauer mit Blick auf den anhaltenden Krieg und die Gräueltaten, »wir bitten Gott um sein Erbarmen, dass er Frieden gebe«. Noch sei es »nicht soweit, noch soll das Kreuz getragen werden. Das wollen wir nicht annehmen, das können wir nicht begreifen«, sagte der Bischof.
Der in St. Petersburg lebende Brauer hatte nach dem Angriff auf die Ukraine in einer Predigt scharfe Kritik an der russischen Staatsführung geübt und den Krieg verurteilt. Im März war er mit seiner Familie nach Deutschland geflohen, weil er nach eigenen Aussagen zunehmend bedroht wurde und sich Repressalien ausgesetzt sah.
Er sehe »den großartigen und vielfältigen Einsatz« der Kirchen in Deutschland. »Das sind starke Zeichen der Solidarität«, sagte Brauer. Es bleibe die Hoffnung, »dass wir nicht untergehen, sondern leben«.
Brauer ist seit 2011 Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland und seit 2014 Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland mit Sitz in St. Petersburg.
Mit Beratungen zur weltweiten Ökumene ist am Samstag in Dresden die Tagung der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens fortgesetzt worden.
Kompass für den Frieden gesucht
Frieden: Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges ringen Christen um eine angemessene Positionierung in der Friedensfrage. Für die einen ist der Pazifismus eine überholte Position. Andere bringen gerade jetzt die Logik des »gerechten Friedens« ins Spiel. Mehr lesen Sie im Digital-AboVERÖFFENTLICHT AM 09.04.2022 Artikel drucken
Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.
- , – Marienberg
- Arbeitseinsatz
- Erlebnishof Sorgau
- , – Dresden
- Namenlesung zum Gedenken an die Opfer des Holocaust
- Gedenktafel an der Kreuzkirche am Altmarkt
- , – Leipzig
- Friedensgebet
- Nikolaikirche