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Mit einer Abschlussandacht und einem Reisesegen durch den Synodalen Dr. Michael Stahl ist am Abend die Frühjahrstagung der sächsischen Landessynode beendet worden. Zuvor hatte sich die Landessynode mit großem Applaus und Blumen von Oberlandeskirchenrat Karl Ludwig Ihmels verabschiedet, der Ende Juni in den Ruhestand treten wird, sowie auch von Jugendvertreterin Elisabeth Rauh, die ihre Aufgabe aus familiären Gründen ruhen lässt.
Die Frühjahrstagung der sächsischen Landessynode diskutierte vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen und Pfarrermangel die Zukunft der Landeskirche. Für Landesbischof Tobias Bilz war dabei klar, dass sich die Institution Kirche neu aufstellen müsse. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auch für uns als Kirche der Zeitpunkt kommt, an dem wir in völlig neuen Verhältnissen unsere Arbeit gestalten müssen“, betonte er auf der dreitägigen Frühjahrstagung. In seinem Vortrag vor der Synode plädierte Bilz für „erstrebenswerte Ziele“, ohne die es seiner Ansicht nach keinen dynamischen Aufbruch geben werde. Bilz sprach auch vom „Dauerdruck des Mitgliederschwundes, der an unseren Nerven zehrt“. Unter allen Umständen bleibe es die Aufgabe der Kirche, das Evangelium von Jesus Christus in die Welt zu bringen. Bilz forderte eine „zeitgemäße Verkündigung in Wort und Tat“. Zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehörten Ende 2022 rund 610 500 Protestantinnen und Protestanten. Laut Prognosen nimmt die Mitgliederzahl beständig ab. 2040 sollen es demnach nur noch rund 416 000 Protestanten in Sachsen sein.
Die Synode der sächsischen Landeskirche tagte von Freitag bis Sonntag in Dresden. Unter anderem stimmte sie einem Antrag zu, die Bezüge von Pfarrern und Kirchenbeamten zum 1. Januar 2024 anzuheben – von 95 auf 100 Prozent der Landesbesoldung von Beamten.
Außerdem kritisierte Sachsens Diakonie-Chef Dietrich Bauer in seinem Bericht die hohen Kosten von Zeitarbeitsfirmen im sozialen Bereich. Sie seien deutlich höher als die der regulären Beschäftigen, sagte er. Zudem leisteten die entliehenen Mitarbeitenden keine Nacht- und Wochenenddienste. Bauer plädiert dafür, eine Bemessungsgrenze für Forderungen der Zeitarbeitsfirmen einzuführen.
Impressionen von der Frühjahrstagung der Landessynode:
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Erstmals seit der Pandemie konnte die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens wieder ohne Einschränkungen zusammenkommen. © Steffen Giersch
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Die Synodalen versammelten sich von Freitag bis Sonntag im Haus der Kirche in Dresden. © Steffen Giersch
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Nach der Eröffnung der Sitzung hielt Pfarrer Jiří Šamšula aus der Kirche der böhmischen Brüder ein Grußwort. © Steffen Giersch
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Dr. Julia Gerlach, Studienleiterin Demokratie, Wirtschaft und Soziales der Evangelischen Akademie Sachsens, moderierte den Thementag »Kirche in der Zwischenzeit« am Sonnabend. © Steffen Giersch
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Die ehemalige Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Gudrun Lindner, forderte grundsätzliche Veränderungen und sprach von einer »Kirche der Stagnation«. © Steffen Giersch
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Während des Zukunftstages am Samstag teilten sich die Synodalen in Gruppen auf und sprachen, warum sie sich der jeweiligen Gruppe zugeordnet haben. © Steffen Giersch
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Der Synodale Dr. Florian Reißmann im Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Religionspädagoge Michael Domsgen von der Universität Halle hielt einen Impulsvortrag. © Steffen Giersch
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Die Synodalen waren aufgefordert, im Zweier-Gespräch über Themen nachzudenken. © Steffen Giersch
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Die Synodalen waren aufgefordert, im Zweier-Gespräch über Themen nachzudenken. © Steffen Giersch
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Religionspädagoge Michael Domsgen im Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Jugendvertreter im Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten der Landeskirche, Kathrin Wallrabe. © Steffen Giersch
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Jugendvertreter Lukas Haugk (li.) beim kleinen Podiumsgespräch zum Thementag »Wo kommst Du her? Wo willst Du hin? – Kirche in der Zwischenzeit«. © Steffen Giersch
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Vortrag von Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Synodale (hier am Mikrofon Pfarrer Dr. Peter Amberg) tauschen sich in einer Themengruppe mit Frau Dr. Julia Gerlach aus. © Steffen Giersch
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Eine Gruppe Konfirmanden aus dem Erzgebirge war zum Thementag ebenfalls dabei. © Steffen Giersch
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Auch der ehemalige Landesbischof Dr. Carsten Renzing war bei der Frühjahrstagung der Landessynode dabei. © Steffen Giersch
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Vier Gruppen in vier Ecken: Kathrin Wallrabe (M.) berichtet aus der Ecke »Ermutigungsgemeinschaft«. © Steffen Giersch
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Julia Markstein (l.) und Julia Schäfer berichten von ihrem Projekt »Jesus in der Bahnhofsvorstadt« in Zwickau. © EVLKS
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Bei einem Rundgang schauen sich die Synodalen die Ergebnisse der Gruppenarbeiten an. © Uwe Naumann