»Tag des offenen Denkmals« in Sachsens Kirchen
Einige Kirchgemeinden auf dem Gebiet der sächsischen Landeskirche beteiligen sich am digitalen Denkmaltag, andere öffnen ihre Kirchen für Besucherinnen und Besucher und bieten unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln Gottesdienste, Führungen, Turmbesteigungen, Konzerte und Ausstellungen an.
Erstmals öffnen sich zum Tag des offenen Denkmals am 13. September 2020 bundesweit die Türen und Tore zahlreicher Denkmale digital. Um den Aktionstag in der Corona-Pandemie stattfinden zu lassen, werden derzeit zahlreiche Videoführungen, Fotostrecken, Podcasts oder spektakuläre Drohnenaufnahmen produziert, die dann zum Aktionstag über die Webseite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) freigeschaltet werden.
Einige Kirchgemeinden auf dem Gebiet der sächsischen Landeskirche beteiligen sich am digitalen Denkmaltag, andere öffnen ihre Kirchen für Besucherinnen und Besucher und bieten unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln Gottesdienste, Führungen, Turmbesteigungen, Konzerte und Ausstellungen an.
Bundesweit sind es rund 8.000 historische Baudenkmale, Parks, Friedhöfe oder archäologische Stätten, die sich zu Deutschlands größter Kulturveranstaltung öffnen oder digital präsentieren.
Motto: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten“.
Mit dem diesjährigen Motto rückt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ein akutes Thema in den Fokus: den bewussten Umgang mit unserer Erde, unseren Ressourcen und unserem eigenen Handeln. Dank geistiger, technischer, handwerklicher und künstlerischer Maßnahmen können historische Bauten erhalten und Erinnerungen bewahrt werden. Gleichzeitig schont die Instandsetzung von Denkmalen wertvolle Ressourcen und macht sie zukunftstauglich. Das Motto möchte sich der gemeinsam mit Veranstaltern und Besuchern der Frage nähern, wie nachhaltig Denkmalpflege tatsächlich ist. Das Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ greift dabei mehrere Schwerpunktthemen auf: Die Bauweise von Denkmälern, deren Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit, den Aspekt der Umnutzung und neue Nutzungskonzepte bestehender Räumlichkeiten sowie den Zusammenhang von Natur und Kultur.
Kirchen waren immer Spiegelbild der Architektur und der jeweiligen architektonischen Formensprache. So finden sich auch in Sachsen viele romanische Dorfkirchen. Von europäischer Bedeutung sind die sogenannten „Bergmannskirchen“, die spätgotischen obersächsischen Hallenkirchen aus der Blütezeit des Silberbergbaus. Auch die Wehrkirchen in Leipzig und im Erzgebirge sind wichtige Zeitzeugnisse. Die berühmteste barocke Kirche in Sachsen ist sicherlich die Frauenkirche in Dresden, darüber hinaus gibt es noch viele weitere. Auch Beispiele aus dem Klassizismus, neogotische Kirchen sowie bedeutende Jugendstilkirchen finden sich in Sachsen.
„Kirchen sind Orte lebendiger Geschichte.“, betont die Dezernentin für Grundstück-, Bau- und Friedhofswesen der Landeskirche, Oberlandeskirchenrätin Carmen Kuhn. „Wir bewahren mit ihnen einen wichtigen Teil sächsischer Kulturgeschichte für nachfolgende Generationen. Mit ihren Kirchtürmen sind sie Wahrzeichen von Städten und Dörfern. Ich bin dankbar und froh, dass die allermeisten sächsischen Kirchen heute – durch Denkmalförderung unterstützt – in einem guten Zustand sind. So können sie auch heute Räume sein, in denen Menschen Gemeinschaft, Stärkung und Ruhe finden.“
Angebote zum Tag des offenen Denkmals
Landesbischof Tobias Bilz wird in der Dorfkirche in Höckendorf (Kirchenbezirk Freiberg) am 13. September um 10 Uhr im Gottesdienst anlässlich der vollendeten Sanierung der Kirche predigen.
Die Dorfkirche Blochwitz (Lampertswalde, Kirchenbezirk Meißen) wird zum Tag des offenen Denkmals den ganzen Tag offen sein. Um 9 Uhr wird zu einem Festgottesdienst zu Erntedank eingeladen. Selbiges gilt für die St. Urban-Kirche in Wantewitz (Kirchenbezirk Meißen). Nach dem Erntedank-Gottesdienst um 10:30 Uhr werden Turmgänge angeboten.
Im künftigen Kirchspiel Radebeul-Reichenberg-Moritzburg werden jeweils nach den Gottesdiensten (9:30 Uhr in der Friedenskirche Radebeul und in der Kirche in Moritzburg sowie 10 Uhr in der Lutherkirche Radebeul) Kirchführungen, Turmbesteigungen und Konzerte angeboten.
Im benachbarten Coswig wird die Alte Kirche auf dem Ravensburger Platz von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein. Jeweils zur vollen Stunde erklingt eine kleine Orgelmusik. Die Besucher können die vielfältigen Bemalungen und die reiche Ausstattung dieser über fünfhundert Jahre alten Dorfkirche bewundern, sich über die Geschichte des Gotteshauses informieren oder einfach nur verweilen.
Das Gemeindezentrum nebenan lädt in der genannten Zeit zum Besuch der aktuellen Ausstellung: „Die Alte Kirche im Blick der Künstler“ ein. Bei einer Tasse Kaffee kann man – mit dem nötigen Abstand – ins Gespräch kommen.
Offene Kirche mit Kirchenerkundungen und Kirchenführungen für Groß und Klein sind in der Kirche Podelwitz (Leipzig) zwischen 12 und 18 Uhr möglich. Im Mittelpunkt steht an diesem Tag der Podelwitzer Altar von Stefan Hermsdorf, dessen 500-jähriges Jubiläum in diesem Jahr gefeiert wird. Um 17 Uhr gibt es aus diesem Anlass eine Geistliche Abendmusik. Die Kleine Kantorei Leipzig unter Leitung von Christian Otto singt die Marienmotette “Tota pulchra es” von Heinrich Isaac, eingebettet in die musikalische Evensong-Liturgie von Thomas Tallis. In der Fahrradkirche Markkleeberg-Zöbigker findet um 14 Uhr eine Andacht mit Glockenweihe zum Tag des offenen Denkmals statt. Die Leipziger Michaeliskirche bietet unter dem Motto „Offene Kirche: Michaeliskirche vom Keller bis zum Turm“ zwischen 14 und 17 Uhr Orgelführungen an.
Eine kleine Orgelrallye wird es zwischen 13 und 16 Uhr in den kleinen Dorfkirchen in Rudelswalde, Heyersdorf, Grünberg und Frankenhausen (bei Chemnitz) geben. In 30-minütigen Konzerten werden die vier Orgeln der Region vorgestellt, bei denen die Zuhörer auf der Empore dabei sein können. Umrahmt werden die Konzerte mit Wissenswertem zu Geschichte und Technik der Instrumente.
Der neue Teil des Friedhofs in Possendorf (Freital) feiert am 13. September sein 160-jähriges Bestehen. Der „neue Friedhof“ war 1859 angelegt und 1860 erstmals genutzt worden, weil der alte Friedhof rund um die Possendorfer Kirche aus dem 12. Jahrhundert nicht mehr genügend Bestattungsplätze bot. Aus diesem Anlass werden zwischen 14 und 16 Uhr Führungen angeboten.
Auf dem Neuen Annenfriedhof in Dresden Löbtau werden zwischen 10 und 17 Uhr Kurzführungen durch den Campo Santo des Friedhofs sowie historische Stadtteilführungen angeboten. 16 Uhr wird Friedhofsverwalterin Lara Schink eine Friedhofsführung unter dem Motto „Von der Familiengruft zur Grünen Wiese – Bestattungskultur im Wandel“ gestalten.
Ein Konzert für Klavier und Orgel sowie ein geistliches Wort anlässlich des Tages des offenen Denkmals wird es in der Kirche Großstädeln ab 15 Uhr geben.
Digitale kirchliche Angebote
Einige sächsische Kirchgemeinden haben den digitalen Weg gewählt und sind mit ihren Angeboten aus der Webseite des Denkmaltages (https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/) vertreten.
Aus der Schwarzenberger St. Georgen-Kirche wird eine Entdeckungstour (https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/veranstaltungen/entdeckung-der-k...) zur Verfügung stehen.
Die Dorfkirche Sommerfeld (Leipzig) ist mit einem Kurzfilm zur Kreutzbach-Orgel vertreten. https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/veranstaltungen/kurzfilm-zur-kre...
Pfarrer Frank Meinel wird mittels eines 360°-Rundgangs eine Führung durch die St. Wolfgangs-Kirche Schneeberg anbieten. https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/veranstaltungen/die-st-wolfgangs... Ebenso wird das Gemeindezentrum der Ev.-Luth. Philippus-Kirchgemeinde Dresden-Gorbitz, einen digitalen Rundgang durch das Gemeindezentrum ermöglichen. https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/veranstaltungen/rundgang-durch-d...
Eine visuelle Führung durch die Kirche in Taubenheim (Kbz. Meißen-Großenhain) wird ebenfalls angeboten: https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/veranstaltungen/visuelle-fuehrun...
Alle Beiträge werden am 13.09.2020 freigeschaltet.
Weiterführende Informationen zu Kirche und Kultur in Sachsen: www.evlks.de/wir/kirche-und-kultur/