
Vor dem Welthospiztag am Samstag hat der Deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband eine Stärkung der Suizid-Prävention in Deutschland gefordert. Das müsse geschehen, noch bevor eine gesetzlich geregelte oder gar staatlich geförderte Suizidbeihilfe in Betracht gezogen werde, betonte der Verbandsvorsitzende Winfried Hardinghaus am Mittwoch in Berlin. Am Welthospiztag wollen bundesweit Hospizdienste und Hospize über ihre Arbeit informieren.
Viele Menschen wüssten noch immer nicht, was Hospizarbeit und Palliativversorgung bei schwerer Krankheit und am Lebensende an Unterstützung, Entlastung und Begleitung leisten können, sagte der Chefarzt für Palliativmedizin weiter: „Das muss sich vor allem auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatten rund um die Suizidbeihilfe ändern.“ Menschen mit schweren, lebensverkürzenden Erkrankungen nähmen in der Regel von geäußerten Suizidwünschen Abstand, wenn sie sich gut begleitet und versorgt wüssten. Auch über den Tod eines Menschen hinaus unterstützten Hospize die Angehörigen mit Angeboten zur Trauerbewältigung. Das Bundesverfassungsgericht hatte 2020 die Hilfe beim Suizid für zulässig erklärt. Der Gesetzgeber ringt seitdem um eine Regelung, die einen Missbrauch ausschließt.
Der Welthospiztag findet den Angaben zufolge jährlich am zweiten Samstag im Oktober statt. Der Deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband vertritt nach eigenen Angaben mehr als 1.250 Hospiz- und Palliativdienste sowie stationäre Einrichtungen.