Der Herbst (sturm) läßt die ersten Wendehälse aus ihren Löchern kriechen:
https://mopo24.de/nachrichten/fluechtlingsandrang-spd-den-traenen-nahe-c...
Hat Nächstenliebe Grenzen?
Über 800 000 Menschen werden in diesem Jahr in Deutschland um Asyl bitten, vielleicht mehr – gibt es ein Zuviel an Zuwanderung? Die Kirche muss Antworten finden.Wenn es eine menschliche Welle gibt in Deutschland, dann ist es eine Welle des guten Willens. Flüchtlingshelfer arbeiten, um abertausende Flüchtlinge aufzunehmen. Ehrenamtliche, Beamte, Christen und Nicht-Christen. Bis zur Erschöpfung. Gibt es eine Grenze?
Bundesinnenminister Thomas de Mazière (CDU), Protestant aus Sachsen, hat sie unlängst so definiert: Das Grundrecht auf Asyl habe keine Obergrenze – aber 800 000 Flüchtlinge pro Jahr wie derzeit »sind auf Dauer zu viel« für Deutschland. Am Wochenende hat er wieder Kontrollen an Deutschlands Grenzen eingeführt. Auch de Mazières früherer Landesbischof, der Ende August aus dem Amt geschiedene Jochen Bohl, mahnte eine Unterscheidung zwischen Asylbewerbern aus Syrien und den Balkanländern an: »Einwanderung ist etwas anderes als Flucht.« Die Probleme in Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina könnten nicht dadurch gelöst werden, dass ihre Bewohner nach Deutschland kommen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Es gibt nur die Wahl zwischen einem großen Übel und einem noch größeren: Notleidende abzuweisen, um noch Notleidendere aufnehmen zu können. Zwischen Schuld und größerer Schuld.
Denn die Fakten sind: Auch ohne Krieg ist das Elend groß auf dem Balkan oder in Afrika. Die Staatswesen im Kosovo, in Albanien und Montenegro sind von Korruption und organisierter Kriminalität verseucht, Minderheiten wie die Roma werden diskriminiert. Fast die Hälfte der Kosovaren lebt nach UN-Angaben von weniger als 1,42 Euro am Tag, schätzungsweise 70 Prozent der Jugendlichen sind ohne Arbeit und Perspektive. Kein Grund, das Weite zu suchen?
»Ich finde die Unterscheidung zwischen richtigen und falschen Flüchtlingen problematisch«, sagt Ulf Liedke, Ethik-Professor an der Evangelischen Hochschule Dresden. »Hinter dem Reden von Grenzen der Aufnahmebereitschaft in Deutschland steht ganz häufig die Angst vor Einschränkungen und das Gefühl, zu kurz zu kommen. Objektiv verdient wegen der Flüchtlinge niemand weniger – die Ressourcen für ihre Aufnahme stehen unserem reichen Land zur Verfügung.«
Doch schon bringt ein Finanzexperte des renommierten ifo-Instituts die Rücknahme der Rente mit 63 ins Gespräch, um die Milliardenkosten für Flüchtlinge zu bezahlen. Es wäre ein erster Test, wie teuer vielen ihre Nächstenliebe ist.
Doch da gibt es noch die andere Rechnung: Wie viel Gewinn Flüchtlinge für Deutschland sein könnten. Menschlich – aber auch in der Wirtschaft.
So wie der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm plädiert der Berliner Bischof Markus Dröge für ein Einwanderungsgesetz: »Auch wer politisch nicht verfolgt ist, muss eine faire Chance haben, einwandern zu können«, sagte Dröge auf einer Friedenskonferenz in der albanischen Hauptstadt Tirana.
Gibt es ein Zuviel? Was es mit Sicherheit gibt, ist ein Zuviel an Ungerechtigkeit weltweit – viel Armut dort, viel Reichtum hier. Beides oft unverdient. Und mitunter hängt beides zusammen. Gibt es auch ein Zuviel an Nächstenliebe? Sachsens neuer Landesbischof Carsten Rentzing betont: Es könne nur eine europäische Lösung geben, die nicht auf Abschreckung, sondern auf Barmherzigkeit und Achtung der Menschenwürde angelegt sei.
»Wir haben kein harmloses Evangelium, das uns nur in dem bestärkt, was wir sind. Die Liebe Gottes fließt zu uns und muss aus uns weiterfließen«, sagt der Dresdner Ethik-Professor Ulf Liedke – und er sieht, wie es im tausendfachen Engagement geschieht. »Aber manchmal erlebe ich uns so wie die Jünger in Jesu Heilungsgeschichten, wenn einer am Wegesrand um Erbarmen ruft – und sie zu ihm sagten: Bleib still!«
Wenn man sich überlegt, was es in den USA für einen Kampf gab und gibt, das Gesundheitswesen für alle eigenen Bürger zugänglich und finanzierbar zu machen.... das ist der nächste Anreiz, Nichtverfolgte herzulocken. In Zukunft werden sich dann also Schwerkranke aus aller Welt sich auf den Weg nach D. machen. Gut, daß wir solche Überkapazitäten im Gesundheitswesen haben...
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/asylpolitik-was-schaffen-wir-in-de...
Ceterum censeo: mit Vollgas an die Wand
Paul schreibt: 19. September 2015, 19:54
Lieber Paul,
ich möchte nicht alle Punkte nochmal durchwälzen, nur noch einige Anmerkungen:
Connewitz hatte ich für Sie eingebaut - sie sind drauf angesprungen ;-) - dieser AntiFa-Hort hat dereinst einem Dermatologieprofessor das Amt und womöglich vielen Autoimmunerkrankten Hilfe gekostet. Schon in meiner Studentenzeit bin ich dort selbst am Tage nicht besonders gern hingegangen. Aber die No-Go-Areas in den (west)deutschen Großstädten sind keine Mär, etliche Kolleginnen versuchen krampfhaft, die Notdienste loszuwerden, da es immer gefährlicher wird. Da gibt es nicht nur ein zwei kleine Zwischenfälle, dort ist man sich seines Lebens nicht mehr sicher (besonders zu den Zeiten, wo Notdienste eben nunmal stattfinden).
Im Zusammenhang mit dem Massaker des Breivik wurde damals behauptet, daß Sarrazin den Weg bereitet hätte, so wie heutzutage bei jedem heißen Abriß Pegida vorgeschoben wird. Zudem wurde Sarrazin von der Journalistin Mely Kiyak als "Lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur" bezeichnet - (glücklicherweise mußte sie sich aufgrund der Beschwerden vieler Menschen hernach entschuldigen.) Finden Sie das nicht unverschämt?
Eigentlich wäre es sinnvoller, wenn man mal wieder ein Praxisforum mit Vorschlägen zum Umgang mit dem Asylproblem eröffnen würde, in dem man gute Ideen, die es vielleicht irgendwo gibt, Vorstellungen, die man selbst hat oder irgendwo aufgelesen hat, zusammenträgt. Aber ich ahne schon, dafür ist hier kaum jemand zu begeistern, hatte ich ja mit den Leipziger Kleingärten gesehen...
Aber die Idee mit dem "Patenland" fand ich sehr schön.
Herzlichst
Ihre Antischweigespirale
Bastl schreibt:
19. September 2015, 23:01
Lieber Bastl,
und ich möchte wetten: Wenn ich Sie jetzt fragte, ob Sie den Text erkennten, würden Sie wieder sagen, dass Sie natürlich gemerkt hätten, dass er von Ihnen gewesen sei.
Welche Schuld-Neurose ist es wohl? Ich bemerke da nämlich nichts.
"Klotzen" steht genauso wenig in der Bibel wie "Homosexualität".
Und wie kommen Sie darauf, dass ich nicht differenziere? Machen Sie gerade wieder mehreres gleichzeitig oder lesen Sie nur die Texte, die sich an Sie richten?
Herzlich
Paul
Antischweigespirale schreibt:
20. September 2015, 14:42
Liebe Antischweigespirale,
wollen wir uns auf Joseph Boys einigen? Herr Ruch hatte sich ja erklärt und auf Herrn Schliengensief wurde verwiesen. Persönlich halte ich alle drei für Künstler. Kunst hat natürlich Grenzen, die von Strafrecht gezogen werden.
Frau Roth halte ich nicht für eine Künstlerin und will auch nicht rechtfertigen, was sie alles sagt. Aber wenn Sie wollen, distanziere ich mich von dieser Aussage. Von Frau Petry distanziere ich mich natürlich auch. Mein Maßstab für Kunst ist mein Maßstab für Kunst. Andere haben einen anderen – und wenn sie Jesus verhöhnen oder den Islam, dann ist das ihre Sache. Meine Sache ist es, wenn Jesus verhöhnt wird, weil Leute, die sich als Christ*nnen bezeichnen, ihn der Lächerlichkeit preisgeben – ein Grund, warum ich mich hier so engagiere. Und da werden Sie sich vielleicht noch an manche Diskussion mit solchen Leuten erinnern.
Zu "Mein Kampf": Da wir die Lösung mit dem Mercedes ja nicht so gut fanden, wäre es vielleicht besser gewesen, den Autor vorher als Künstler gelten gelassen zu haben. Dann hätten wir vielleicht nur ein paar geschmacklose Bilder mehr gehabt. Aber so ist es nun mal: Nicht nur der Morgen ist klüger als der Abend. Auch wir sind es hinterher oft.
Herzlich
Ihr Paul
Lutz Schuster schreibt:
20. September 2015, 21:35
Lieber Herr Schuster,
leider bin ich für die Bearbeitung der Asylanträge nicht zuständig. Ich finde es auch unmöglich, was da läuft.
Ansonsten sehe ich manches nicht so optimistisch wie Sie. Aber die Idee, vor Ort zu helfen, finde ich gut. Leider soll die Hilfe, die wir vor Ort schon leisten, vor allem den Interessen einiger Leute bei uns helfen – und das gelingt auch ganz gut. Und auch wir profitieren noch ausreichend davon.
In Griechenland ist es uns ja auch ganz gut geglückt, die Verluste unserer Banken sehr gering zu halten. Das würde Ihnen manch ein sogenannter "bibeltreuer" Christ auch biblisch begründen können. Sagt unser Herr Jesus Christus doch: "Wer da hat, dem soll gegeben werden. Und wer da nicht hat, dem soll auch das noch genommen werden, was er hat." (Und dann diskutieren Sie mal, dass das vielleicht nicht SO gemeint ist. Da können Sie sich sicher wieder etwas anhören.)
Herzlich
Ihr Paul
Lieber Paul,
warum nicht optimistisch sein, wir haben Gott.
Wie er uns Jesus offenbarte und bewahrt mich u.a. vor Orientierungslosigkeit, die ich oft bei Atheisten gut erkenne.
Orientierung, die Ihnen bei der erwähnten Bibelstelle fehlt. Sie mit Banken und Griechenland zu bringen ist mehr als falsch!
Die Ihnen bei diesem Land fehlt, wo die vielen Staatsdiener und viel Staatseigentum Grund der Misswirtschaft sind.
Staat heißt oft Misswirtschaft, so verhungerten 1960 viele Millionen Chinesen durch Verstaatlichung ihrer Bauern, eine Plan den man zum Glück aufgab. Zum Segen für China. Tadeln Sie mehr den Staat, als z. B. Nestle!
Antischweigespirale schreibt:
20. September 2015, 21:44
Lieber Antischweigespirale,
in Connewitz störten mich früher vor allem die Haufen an Hundekot und die kleinbürgerliche Welt.
Und das, was Sie von den anderen NO-GO-Orten beschreiben, halte ich für milieubedingt. Da kommt die Kultur vielleicht noch oben drauf. Aber das bekommen Sie bei Deutschen auch – da zumeist noch mit alkoholbedingter Enthemmung garniert.
Die Bemerkung von Frai Kiyak finde ich genauso unverschämt und unangemessen wie vieles, was Herr Sarrazin geäußert hat. Und ich meine, dass, wenn jemand ihn als geistigen Brandstifter bezeichnen, dies nicht unter den Vorwurf fällt. Breivik hätte sicher auch ohne Herrn Sarrazin getan, was er getan hat. Und für Pegida war er wahrscheinlich nur ein Katalysator – schlimm genug.
Die Idee mit dem Praxisforum ist gut. Aber ich teile Ihre Befürchtungen. Bei uns läuft einiges offline. Mal sehen, ob wir da etwas austauschen können.
Die Idee mit dem Patenland ist schön – wie so viele Illusionen schön sind. Halten Sie das für realpolitisch durchsetzbar?
Herzlich
Ihr Paul
Nur mal so nebenbei:
http://www.pi-news.net/2015/09/al-aqsa-imam-nehmt-die-fluechtlinge-bald-...
Diskutieren Sie mit