Lächeln!
Bischof zum Terror in Paris: "Nicht vom Geist des Friedens abbringen lassen"
Nach den Terroranschlägen von Paris wirbt Landesbischof Carsten Rentzing vor der Synode für Nächstenliebe gegenüber FlüchtlingenDer sächsische Landesbischof Carsten Rentzing hat sich erschüttert gezeigt von den Terroranschlägen in Paris. "Es wäre aber sehr unfair und unredlich, dafür eine ganze Religion haftbar zu machen", sagte er mit Blick auf den Islam und mutmaßlich islamistische Attentäter. "Freilich haben wir ein Recht darauf, von der muslimischen Gemeinschaft dazu ein klares Wort zu hören."
In seinem ersten Bericht vor der Landessynode warb er auch angesichts des Terrors für Nächstenliebe gegenüber Flüchtlingen. "Wir werden uns nicht davon abbringen lassen, allen Menschen mit dem Geist des Friedens entgegenzutreten." Vorschnelle Versuche einer Missionierung von Flüchtlingen sah er kritisch. "Durch Krieg und Gewalt traumatisierte Flüchtlinge brauchen zunächst einmal unsere tätige Fürsorge - wenn man so will, die Verkündigung des Evangeliums durch die Tat." Die Zeit, über das Evangelium zu reden, werde allerdings kommen und Christen sollten darauf vorbereitet sein.
Angesichts von wachsenden Ängsten und Protesten gegen die Aufnahme von Flüchtlingen sagte der Landesbischof: "Der christliche Ethos gebietet es, Flüchtlinge nicht als Problem, sondern als geliebte Geschöpfe Gottes zu sehen und zu behandeln."
Angesichts weiter zurückgehender Mitgliederzahlen seiner Landeskirche warb Rentzing für mehr Innovationen und Offenheit für neue Wege. "Es kann in der Kirche Jesu Christi nicht um die Erhaltung einer Organisation gehen. Es kann in ihr nur darum gehen, ihren Auftrag zu erfüllen - und der besteht darin, aller Welt das Evangelium zu verkünden." Auch in den Gemeindestrukturen werde die Landeskirche künftig flexibler werden müssen, "um nahe bei den Menschen bleiben zu können."
Bastl schreibt:
16. November 2015, 12:47
Lieber Bastl, ich fürchte, an der Stelle bin ich dann doch ein bisschen utilitaristisch. Da werden Sie wohl den Erweis wieder einmal schuldig bleiben dürfen.
Herzlich
Paul
Verehrter Paul, meinen Sie nicht, daß Sie den Herrn Sebastian zu billig entlassen? Wär doch mal was, wenn er antworten müßte.
Robert schreibt:
16. November 2015, 12:37
Lieber Robert, und niemand, der Ihre Kommentare schon länger zur Kenntnis nehmen darf und sich an diese erinnert, wird Ihrem ersten Gedanken Widerspruch entgegensetzen.
Herzlich
Paul
Johannes schreibt: 16. November 2015, 14:24
Lieber Herr Lehnert,
wenn ich mir den Abschnitt ansehe, den ich weiter unten noch einmal einfüge, stellt sich mir die Sache schon so dar, wie Sie vermuten.
Ich verstehe schon was Sie meinen und wünschte mir, dass unser aller Leben so ausdrucksstark wäre, dass es Fragen hervorriefe. Und das Defizit, dass sich da oft auftut, soll auch nicht durch nun um so mehr Worte wettgemacht werden. Wichtig wäre mir, dass man das eine tut und das andere nicht lässt. Und dass UNS deutlich wird: wir Christen stehen ohne Jesus vor Gott genauso verloren da wie jeder Muslim.
Paulus wusste in Athen anknüpfend an die religiöse Prägung dort sogar vom Gericht Gottes zu sprechen, um anschließend zur Umkehr aufzurufen. Kaum vorstellbar, dass heute in dieser Weise deutlich gemacht wird, worauf eine Menschheit ohne Jesus zuläuft.
Ob nun ein Muslim sich mit Gott versöhnen lässt oder nicht, dass wollen wir getrost Gott überlassen. Aber unserer Worte (und natürlich auch der Taten) bedarf es schon. Ähnlich schrieb Paulus einmal im Römerbrief über die Evangeliumspredigt zu den Juden (Kap.10, 14b + 17: "Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? ... So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi."
Hier nun der Abschnitt, den ich so erschreckend finde - und der mich ahnen lässt, wer später wohl einmal als der große Störenfried des Friedens erscheinen mag:
"In diese Situation hinein stellt das Impulspapier nun fest: "Eine Begegnung mit Muslimen in Konversionsabsicht widerspricht dem Geist und Auftrag Jesu Christi und ist entschieden abzulehnen." Stattdessen müssten Christen und Muslime gemeinsam "eine Vision versöhnter Verschiedenheit schaffen". Begründet wird dieses Postulat aber nicht rein theologisch, sondern vornehmlich gesellschaftspolitisch: Der Versuch, Muslime zu bekehren, "bedroht" laut den Verfassern "den innergesellschaftlichen Frieden". Und weiter: "In einer nicht konfliktfreien gesellschaftlichen Situation sollten Äußerungen der Kirchen dem friedlichen Zusammenleben aller dienen."
Freundliche Grüße
Christoph
Lieber Christoph,
der Satz ist sicher scharf formuliert und würde mir auch besser gefallen, wenn es hieße: "Eine Begegnung mit Muslimen a l l e i n in Konversionsabsicht widerspricht dem Geist und Auftrag Jesu. Dazu gehört die Einladung an Muslime, gemeinsam eine Vision versöhnter Verschiedenheit zu schaffen." Und da in der gegenwärtigen Situation der wortgewandte Versuch, Muslime zu bekehren, in den Verdacht der Aufdrängung einer "deutschen Leitkultur" oder gar der "Rettung des Abendlandes vor dem Islam" geraden könnte, ist Zurückhaltung der Worte und Priorisierung der annehmenden Erfahrung sicher richtig. Und da ich zu denen gehöre, die die Zielrichtung Gottes nicht in der Vermehrung der Christenzahl, sondern in der Ermächtigung von Kindern Gottes, das Ihre zu Wohl und Heil der Welt beizutragen ansehen, kann ich den letzten Satz: "In einer nicht konfliktfreien gesellschaftlichen Situation sollten Äußerungen der Kirchen dem friedlichen Zusammenleben aller dienen." - Warum sollen nicht beide Formen, Mission als Jüngermachen und Mission als Ermächtigung zu Verantwortung und Liebe, nebeneinanderstehen und je nach Situation die eine oder die andere mehr Raum bekommen?
Freundlich
Johannes
Wenn ich hier lese:
"Sehe ich genausso und Herr Lehnert bestätigt das wieder in seiner bewährten Weise!",
bin ich zugleich beschämt als auch verwirrt:
Beschämt, weil mir die Rolle des Züngleins an der Waage nicht zusteht,
verwirrt, weil doch der Fakt, dass ich eine Aussage bestreite, nicht gleich der Erweis der Wahrheit des Bestrittenen ist. Diese Weltsicht ist mir zu digital (ja oder nein, schwarz oder weiß). Wer so denkt, verzichtet doch auf jedes Denken an eine mögliche Zwischenlösung. Das klingt ja wie der IS, der die Welt in Muslime und Nichtmuslime einteilt. (Dass allerdings zu den Nichtmuslimen alle Muslime gehören, die die den Koran anders lesen als als Hassbotschaft, macht dieses dumpfe Ja/Nein-Denken doch etwas fragwürdig bis totgefährlich! )
#CharlieHebdo:
Nur weil die Täter "Allahu Akhbar" rufen, stehen Sie noch lange nicht für Islam.
Pegida ruft ja auch "Wir sind das Volk".
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