Für 85 Prozent der Deutschen ist Arbeit das wichtigste im Leben, wie eine Studie zeigt, die kürzlich vom Wissenschaftszentrum Berlin, infas und »Zeit« veröffentlicht wurde. Demnach kommt das »Erwerbstätig sein« noch vor »Das Leben genießen« (82 Prozent) und »eigene Kinder haben« (78 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten würden auch arbeiten, wenn sie das Geld nicht bräuchten. Viele Menschen fänden Genuss nur noch bei der Arbeit, schreibt die Philosophin Svenja Flaßpöhler.
Mit Verlaub: Das ist erschreckend! Denn wenn Arbeit zum wichtigsten Sinnstifter der Deutschen geworden ist, ist unsere Gesellschaft arm.
Sicher ist es ein Segen, ein Auskommen zu haben, im Idealfall durch eine Tätigkeit, die einem sinnvoll erscheint – besonders hier in Ostdeutschland. Und wie gut, dass Frauen heute genauso wie Männer wählen können, einer Arbeit außer Haus nachzugehen!
Aber wenn die Arbeitsstelle, der einzige Ort ist, wo Deutsche Gemeinschaft erleben können, stimmt etwas Grundsätzliches nicht. Denn dann bestimmt die Arbeit unser Leben so sehr, dass sie Familie und Freunde, Vereine und sogar religiöse Gemeinschaften verdrängt.
Die Erwerbstätigkeit ist in Deutschland so hoch wie noch nie: 80 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen arbeiten. Hierzulande hat Arbeit einen hohen Stellenwert, es handelt sich also um eine Art Gruppendruck.
Doch was ist mit jenen, die keiner Beschäftigung nachgehen können? Und was ist mit denen, die sich Zeit für ihre Familie nehmen? Immerhin sind Kinder die Absicherung unserer Zukunft, wenn wir heutigen Erwerbstätigen selbst nicht mehr arbeiten können. Wir laufen Gefahr, unseren Wert allein durch die Arbeit zu bestimmen. Das wäre verhängnisvoll.
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