Haben Sie einen Lieblingsfußballverein? Stellen Sie sich vor, über den würden Sie ständig schlecht reden. Die Spieler taugen nichts. Der Trainer eine Pfeife. Die Vereinsführung gehört abgeschafft. Wäre doch seltsam, oder?
So ähnlich aber gehen wir mit unserer Kirche um. Auf geheimnisvolle Weise scheint es uns Lust zu bereiten, Fehler zu entdecken, herauszustellen und zu betonen. Tuscheln hier. Mäkeln da. Ein bisschen hinter dem Rücken daherreden. Nichts davon mag im Einzelfall übermäßig verwerflich erscheinen. Aber in seiner Gesamtheit kann das Menschen arg ins Grübeln bringen.
Man stelle sich einen Autokonzern vor. Den besucht man, zum Beispiel beim Tag der offenen Tür. Und dann bekommt man mit, wie die Belegschaft übereinander herzieht. Wie sie das Führungspersonal bekrittelt. Die Ausstattung der Werkstätten, die Produktpalette, die Motoren. Über Stress und Überlastung klagt. Dass zu wenig Personal eingestellt wird. Was sollen die Besucher denn am Ende von dieser Begegnung mitnehmen? Die Botschaft: Ja, hier kaufst du mal besser kein Auto? Die Kirche ist kein Autokonzern, und wir müssen nichts verkaufen. Aber Tag der offenen Tür – den haben wir praktisch ständig.
Es gibt so viele gute Dinge in der Kirche. Bei dem einen ist es die Jugendarbeit, die Leitlinien ins Leben aufgezeigt hat. Bei der anderen ist es die Begleitung in der Seelsorge. Kindergarten. Gottesdienste. Chöre. Wo würde unsere Gesellschaft stehen, wenn Kirche sie nicht immer noch entscheidend prägen würde?
Kritik ist notwendig. Aber: Sie kann nicht alles sein. Wenn wir nicht gut voneinander reden; wenn wir nicht vermitteln, dass es sich lohnt, in der Kirche zu sein – wie sollen dann andere Menschen das jemals erkennen?
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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