Kurz vor dem Beginn der Fastenzeit landeten zahlreiche Informationen über Passionsandachten auf meinem Schreibtisch. Ich suchte nach einem Angebot, das mich motivierte, Ostern in den Blick zu nehmen. Die Corona-Einschränkungen machten mir zu schaffen und der Gedanke, zu fasten und noch stiller zu werden, als es durch Homeoffice und fehlende Kontakte bereits seit Wochen ist, schreckten mich ab. Ich blieb bei den digitalen ökumenischen Exerzitien (geistlichen Übungen) hängen, die Leipziger Kirchgemeinden anboten, und meldete mich an.
Ich erhielt vier Themenhefte für jeweils eine Woche und eine Einladung, dass in Kürze ein digitales Zoom-Treffen meiner Gruppe stattfindet. Ich war neugierig und startete mit »Ich schaute auf mein Gewordensein«, las Gebete und Texte und versuchte, in mich hineinzuhören. Mit wenig Erfolg. Das erste Zoom-Treffen verpasste ich, weil ich nach einem Tag am Laptop doch lieber länger draußen Bewegung suchte. Wenig später kam die Ermahnung: »Wir haben Sie vermisst.« Das hatte ich nicht erwartet. Und während ich noch überlegte, ob mir dieser kleine Druck per Mail zu viel war oder ich ihn brauchte, begann ich, disziplinierter zu sein, innezuhalten und den täglichen Podcast zu hören – auf dem Sofa. Dann folgte mein erstes digitales Treffen. Ich schaute per Computer in fremde Gesichter, machte Übungen und hörte zu, welche Erfahrungen die anderen mit dem begonnenen Glaubensweg machten. Männer und Frauen – jünger und älter – rückten in kurzer Zeit an mein Sofa heran. Nichts war komisch – im Gegenteil. »Wachsen auf gutem Grund« ist das Thema der Exerzitien, die katholischen Ursprungs sind. Ich bin sicher: Ohne die Corona-Krise hätte ich davon nichts erfahren.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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