Kein blindlings strafender Gott
»Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.« 2. Korinther 5, Vers 10aStellen Sie sich vor, Sie holen die Post und zwischen der Zeitung und der bunten Reklame rutscht ein blaugrauer Brief heraus, an Sie persönlich adressiert, eine Vorladung zum Gericht! Vermutlich werden Sie erschrecken und sich aufgeregt überlegen, was das wohl soll und was Sie vielleicht falsch gemacht haben.
Geht es uns auch so mit dem Wochenspruch? Immerhin spricht Paulus ja von einem Richterstuhl, vor dem wir offenbar werden müssen. Bilder tauchen vor mir auf: Da sitzt Gott auf einem Thron und rechnet mir vor, was ich getan habe und was nicht gut und richtig war und dass ich nun dafür abgestraft werde. Gleichzeitig aber sträubt sich etwas in mir. Denn in Jesus begegnet mir doch ein ganz anderer Gott – ein zugewandter, ein verstehender, einer, der immer wieder gezeigt hat, wie Offenheit und Vergebung Menschen und menschliches Miteinander heilen können.
Aber Paulus spricht ja auch nicht von irgendeinem Richterstuhl, sondern vom Richterstuhl Christi. Ich spüre, dass es hier um ein Gericht geht, das bewirkt, was Richten eigentlich meint: Etwas zurechtbringen. Das Richtscheit und die Richtschnur sorgen dafür, dass Wände gerade und Häuser gut werden. Die Richtschnur im übertragenen Sinne hilft, Leben und Beziehungen zu gestalten.
Im Grunde ist das ja das Ziel von Justiz: Sachverhalte offenlegen und klarstellen, aber Menschen dann nicht einfach abstrafen, sondern durch angemessene Urteile Gutes auf den Weg bringen.
Ich danke Paulus für diesen Hinweis: Das höchste Gericht, das himmlische, ist nicht mit einem blindlings strafenden Gott, sondern mit Jesus Christus gut besetzt.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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