Kirche soll in Krise Stabilität geben
Landesbischof Bilz ruft zur Präsenz der Kirchen in der Corona-Zeit auf – landeskirchlicher Haushalt erlebt "heftigen Einschlag"Landesbischof Tobias Bilz hat zur Präsenz der Kirchen in der aktuellen Corona-Krise aufgerufen. "Wir nehmen einen wichtigen Platz in der Gesellschaft ein und sollten dort auch Platz nehmen", sagte Bilz am Freitag in Dresden am Rande der ersten Online-Tagung der sächsischen Synode. Es gelte, "Stabilität zu geben, wenn alles unsicher ist".
Christinnen und Christen könnten möglicherweise sogar "ein Beispiel geben, wie man mit Spannungen umgeht", sagte Bilz. Kirche dürfe nicht nur auf sich schauen, sondern müsse "tun, wofür sie da ist". Dazu gehörten mutmachende persönliche Gespräche und nicht zuletzt Gebete. Kirche sollte "bei denen sein, die leiden und von der Krise besonders betroffen sind", betonte Bilz.
In seinem Bericht vor der Synode hatte er zuvor dazu aufgerufen, in der Corona-Krise optimistisch zu bleiben und zugleich Spannungen ernst zu nehmen. Corona sei eine Prüfung des gesamten kirchlichen Lebens. Die Krise führe dazu, Grundfunktionen der Kirche – Gottesdienste, Gemeinschaft und Dienst – zu hinterfragen und "zu klären, was wir tun und was wir lassen", sagte Bilz.
Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens tagt noch bis Samstag online. Beraten wird unter anderem über den laufenden Haushalt 2021. Dieser sei zwar bereits in Kraft getreten, könne aber bei Bedarf noch geändert werden, sagte der Vorsitzende des Finanzausschusses der Synode, Till Vosberg. Der neue Etat umfasst knapp 225 Millionen Euro und damit elf Millionen Euro weniger als 2020.
Das sei "schon ein heftiger Einschlag", sagte Vosberg. Allerdings seien die Mindereinnahmen durch Corona bei der Kirchensteuer 2020 geringer ausgefallen als zunächst angenommen. So könnten sich durch den deutlich kleiner geplanten Haushalt 2021 am Ende noch gewisse finanzielle Spielräume ergeben. Aus Kirchensteuern werden im Haushaltplan laut der Finanzdezernentin der Landeskirche, Kathrin Schaefer, rund 112,7 Millionen Euro Einnahmen erwartet. Das seien im Vergleich zu 2019 etwa zehn Prozent weniger, sagte sie.
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