Diskussion über Kirchenleitungsbericht zum Auftakt der Frühjahrstagung in Dresden
Die Landessynode auf ihrer Frühjahrstagung am Freitag im Dresdner Haus der Kirche. ©
Uwe Naumann
Angesichts sinkender Mitgliederzahlen denkt die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens offenbar auch über mögliche Partnerschaften mit anderen Landeskirchen nach. In einem Bericht für die noch bis Sonntag in Dresden tagende Landessynode wurde zwar nichts Konkretes benannt. Allerdings fragt die Kirchenleitung darin: »Können oder müssen wir landeskirchliche Partner finden?« In der Diskussion wurde als Beispiel die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern genannt. Zudem wird im Bericht über weitere Möglichkeiten zur Ordination nachgedacht. So könnten Prädikantinnen und Prädikanten sowie Diakoninnen und Diakone »für eine zumindest zeitweise haupt- oder nebenamtliche Wahrnehmung des Predigtdienstes« infrage kommen, heißt es.
Weiter heißt es im Bericht ganz allgemein, dass die bisherigen Ergebnisse der laufenden Strukturreform »für alle Ebenen der Landeskirche zu prüfen« seien. Mit Sorge schaut die Kirchenleitung in die Regionen und fragt: »Wie können wir die Stimmung in unseren Gemeinden und der Landeskirche heben?« Der Bericht wurde am Freitagabend auf der Tagung der Synode diskutiert.
Etliche Synodale zeigten sich dabei enttäuscht, vermissten konkrete Ideen oder gar Visionen. »Ich wünsche uns Konkretion, weniger salbungsvolle Worte und Fremdwörter, damit wir flexibler und fröhlicher werden«, sagte eine der Synodalen. Andere schätzten dagegen die »klare geistlichen Analyse«.
Die drängenden Themen würden nur angerissen, nicht weiter ausgeführt, hieß es zudem. Es würden viele Fragen formuliert, aber keine Antworten gegeben. Pfarrer Tilo Kirchhoff, Mitglied der Kirchenleitung und Mitautor des Berichtes, betonte: Bewusst seien keine fertigen Konzepte formuliert worden, damit ein Diskurs stattfinden könne.
Am Sonnabend wird die Synodentagung mit einem Thementag zur Zukunft der Kirche fortgesetzt. Dabei werden Landesbischof Tobias Bilz und Religionspädagoge Michael Domsgen von der Universität Halle Vorträge halten. Danach soll in Arbeitsgruppen diskutiert werden.
Impressionen von der Frühjahrstagung der Landessynode:
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Erstmals seit der Pandemie konnte die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens wieder ohne Einschränkungen zusammenkommen. © Steffen Giersch
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Die Synodalen versammelten sich von Freitag bis Sonntag im Haus der Kirche in Dresden. © Steffen Giersch
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Nach der Eröffnung der Sitzung hielt Pfarrer Jiří Šamšula aus der Kirche der böhmischen Brüder ein Grußwort. © Steffen Giersch
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Dr. Julia Gerlach, Studienleiterin Demokratie, Wirtschaft und Soziales der Evangelischen Akademie Sachsens, moderierte den Thementag »Kirche in der Zwischenzeit« am Sonnabend. © Steffen Giersch
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Die ehemalige Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Gudrun Lindner, forderte grundsätzliche Veränderungen und sprach von einer »Kirche der Stagnation«. © Steffen Giersch
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Während des Zukunftstages am Samstag teilten sich die Synodalen in Gruppen auf und sprachen, warum sie sich der jeweiligen Gruppe zugeordnet haben. © Steffen Giersch
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Der Synodale Dr. Florian Reißmann im Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Religionspädagoge Michael Domsgen von der Universität Halle hielt einen Impulsvortrag. © Steffen Giersch
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Die Synodalen waren aufgefordert, im Zweier-Gespräch über Themen nachzudenken. © Steffen Giersch
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Die Synodalen waren aufgefordert, im Zweier-Gespräch über Themen nachzudenken. © Steffen Giersch
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Religionspädagoge Michael Domsgen im Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Jugendvertreter im Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten der Landeskirche, Kathrin Wallrabe. © Steffen Giersch
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Jugendvertreter Lukas Haugk (li.) beim kleinen Podiumsgespräch zum Thementag »Wo kommst Du her? Wo willst Du hin? – Kirche in der Zwischenzeit«. © Steffen Giersch
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Vortrag von Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Synodale (hier am Mikrofon Pfarrer Dr. Peter Amberg) tauschen sich in einer Themengruppe mit Frau Dr. Julia Gerlach aus. © Steffen Giersch
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Eine Gruppe Konfirmanden aus dem Erzgebirge war zum Thementag ebenfalls dabei. © Steffen Giersch
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Auch der ehemalige Landesbischof Dr. Carsten Renzing war bei der Frühjahrstagung der Landessynode dabei. © Steffen Giersch
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Vier Gruppen in vier Ecken: Kathrin Wallrabe (M.) berichtet aus der Ecke »Ermutigungsgemeinschaft«. © Steffen Giersch
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Julia Markstein (l.) und Julia Schäfer berichten von ihrem Projekt »Jesus in der Bahnhofsvorstadt« in Zwickau. © EVLKS
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Bei einem Rundgang schauen sich die Synodalen die Ergebnisse der Gruppenarbeiten an. © Uwe Naumann