Obwohl sich nach der gelungenen Regierungsbildung in Deutschland die groben Verwerfungen des politischen Gegners etwas beruhigt haben, steht die Gesellschaft und Kirche dennoch weiter unter starkem Druck. Nach wie vor drohen Zerreißproben angesichts der schwelenden Reizthemen »Flüchtlinge«, »Islam«, »EU« – oder in der Kirche angesichts des Themas »Homosexualität«. Das Erregungsniveau scheint dabei permanent so hoch zu sein, dass Debatten immer wieder explodieren und scharfe Gegensätze zwischen Positionen und Personen entstehen. Dabei stellt sich die Frage, wessen Geschäft dabei eigentlich betrieben wird. Wenn sich Journalisten, Kirchenvertreter oder Politiker beständig und verlässlich in die Gegensätzlichkeiten hineinzwingen lassen, springen sie doch oftmals nur über die Stöckchen, die ihnen vom rechten Rand vorgehalten werden. Wenn heute insbesondere von rechts die Vertiefung des gesellschaftlichen Risses und eine Verschärfung der Gegensätzlichkeiten vorangetrieben werden, sollten die an der freien Gesellschaft Interessierten besonnen bleiben.
Sicher, es muss über die drängenden Fragen der Bewältigung von Einwanderung oder der Gestaltung von Sozialsystemen gesprochen und gerungen werden. Aber nicht im Geiste höherer Mauern und reinerer Rassen. Denn das führt letzten Endes zu Krieg.
Die Kirche kann sich als eine förderliche Kraft erweisen, wenn sie nicht der Versuchung erliegt, sich vor den Karren eines neuen Kulturkampfes spannen zu lassen. Wenn ihr Gott tatsächlich die Liebe ist, dann ist das eine Verpflichtung dazu, nach Wegen der Kooperation, Koexistenz und Solidarität zu suchen – und Brücken statt Mauern zu bauen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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