
Der schädliche Einfluss des Klimawandels auf Kunstschätze und Baudenkmäler soll in Sachsen wissenschaftlich untersucht werden. Dabei gehe es darum festzustellen, wie sich beispielsweise längere Trockenperioden und geringe Luftfeuchtigkeit auswirken, erklärte Sachsens Minister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt (CDU), am Freitag in Augustusburg zur Vorstellung des Projektes.
"Waren bisher meist zu hohe Luftfeuchten in historischen Gebäuden ein Problem, werden jetzt in Innenräumen zunehmend kritische Luftfeuchtewerte unter 40 Prozent gemessen", betonte Schmidt. Dies sei eine Gefahr für zahlreiche Kunstschätze aus organischen Materialien, wie etwa Leinwandgemälde, Papier- und Ledertapeten sowie Holzoberflächen und Wandmalereien.
In dem gemeinsamen Projekt erforschen die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und das Institut für Diagnostik und Denkmalkonservierung in Sachsen und Sachsen-Anhalt Kulturdenkmäler, an denen Schäden durch Trockenheit bereits erkennbar sind. Ziel sei es, aus den erfassten Daten geeignete Strategien zu entwickeln, um Kulturdenkmäler besser vor den klimatischen Änderungen zu schützen.
In Sachsen werden vier Fallbeispiele, an denen Schäden durch Trockenheit bereits erkennbar sind, untersucht. Dazu gehören in der Kirche des Schlosses Augustusburg der Cranach-Altar und die Cranach-Kanzel von 1572, in Schloss Moritzburg die barocken Ledertapeten, in der Albrechtsburg Meißen die Wandmalereien sowie der um 1515 entstandene Flügelaltar in der St. Nikolai-Kirche in Döbeln.