
In Sachsen ist eine teilweise Wiederbelebung des kulturellen Lebens in Sicht: Ab kommender Woche sollen Bibliotheken und Museen wieder öffnen dürfen. Verschiedene Häuser reagieren erleichtert, Abstimmungen über Schutzkonzepte laufen auf Hochtouren.
Nach der mehrwöchigen Schließung zur Eindämmung der Corona-Pandemie stehen Sachsens Museen vor der Wiedereröffnung. Man bereite sich derzeit darauf vor, mit der Öffnung von Museen und Bibliotheken am 4. Mai "die nächste Stufe zu gehen", sagte der Sprecher des Kunstministeriums in Dresden, Jörg Förster, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag.
Die Ministerpräsidenten Sachsens und Sachsen-Anhalts, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU), hatten bereits am Sonntag gemeinsame Pläne für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen vorgestellt. Demnach sollen auch Zoos und botanische Gärten bald wieder öffnen dürfen.
Ministeriumssprecher Förster sagte, bevor die Öffnungen in Sachsen umgesetzt werden könnten, müsse das Kabinett dies noch formal beschließen. Dies sei im Laufe der Woche geplant. Die derzeitige Rechtsverordnung mit den Corona-Beschränkungen gilt noch bis zum 3. Mai. Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern, Autohäuser, Fahrradhändler und Buchhandlungen dürfen im Freistaat bereits seit vergangener Woche wieder öffnen.
"Die Infektionszahlen sind so, dass man die nächsten Lockerungen machen kann", sagte Förster. Dabei müsse man jedoch stets das Infektionsgeschehen im Blick behalten. Man sei dazu im Austausch mit den kulturellen Einrichtungen. In den kommenden Tagen wolle man die notwendigen Hygieneauflagen offiziell kommunizieren. Denkbar seien unter anderem Abstandsregeln für Warteschlangen und ein Eintrittsmanagement für Zoos und Museen, um zu große Menschenansammlungen zu vermeiden.
In einigen Museen im Freistaat sind die Planungen bereits angelaufen. "Wir bereiten die schrittweise Wiedereröffnung der Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vor", sagte Sprecher Stephan Adam dem epd. Man sei in enger Abstimmung mit der Staatsregierung und werde sich "rechtzeitig konkret äußern können".
Im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) sind die Planungen derweil schon so weit gediehen, dass man nach dem regulären montäglichen Schließtag am 5. Mai wieder öffnen könnte. Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage weiter, man habe bereits in Eigenregie ein Schutzkonzept mit Maskenpflicht und Abstandsregeln erarbeitet, und sei "bestens auf eine Wiedereröffnung vorbereitet". Eine Woche Vorlauf sei für die Vorbereitungen ausreichend, erklärte die Sprecherin und betonte: "Wir sind bereit." Die aktuelle Sonderausstellung zum Toten Meer werde demnach bis mindestens Mitte Juni verlängert.
In Leipzig besprachen sich die Museumschefs am Montagnachmittag mit Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke). Über die Ergebnisse werde am Dienstag informiert, sagte eine Sprecherin des Museums der bildenden Künste dem epd.