Sachsens evangelische Landessynode holt Frühjahrstagung nach
Vom 9. bis 11. Juli tagt die sächsische Landessynode in der Dreikönigskirche DresdenDie sächsische Landessynode will auf ihrer Tagung an diesem Wochenende ein Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens verabschieden. Es sehe auch Aufklärung und Hilfe zur Unterstützung Betroffener vor, sagte der Präsident des Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach, am Freitag in Dresden. Das Gesetz sei eine direkte Übernahme einer Richtlinie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) von 2019.
Darin wird unter anderem die Verantwortung formuliert, die sich aus dem christlichen Menschenbild ergibt. Im Bereich der sächsischen Landeskirche sind laut Vollbach 17 Fälle sexuellen Missbrauchs aus der Vergangenheit bekannt. Eine unabhängige Kommission dazu bestehe seit 2012. Sie beschäftige sich auch mit den Anerkennungsleistungen nach erlittener sexueller Gewalt. Die Summe der bisher geleisteten Zahlungen wurde nicht genannt.
Mit dem neuen Gesetz könnten Führungszeugnisse bei Einstellungen abgefordert werden, hieß es. Dafür benötige es eine Rechtsgrundlage. Die EKD-Richtlinie gilt nicht unmittelbar. Acht Landeskirchen hätten bisher eigene Handlungsgrundlagen geschaffen, sagte Vollbach.
Das Kirchenparlament tagt seit Freitag in der Dresdner Dreikönigskirche. Zunächst kommen die 80 Synodalen in Ausschüssen zusammen. Erst am Samstag tagt die Synode im Plenum. Auf der nachgeholten Frühjahrstagung wird auch der Bericht des Diakonischen Werkes erwartet.
Der evangelischen Landeskirche in Sachsen gehören derzeit rund 640.000 Mitglieder an. Die Synode ist das gesetzgebende Organ und kommt in der Regel zweimal im Jahr zusammen.
Hintergrund: Statistische Angaben
Mitgliederzahl (Stand: 31.12.2019): 663.525
Kirchgemeinden (Stand: 01.01.2020): 551
Theologinnen/Theologen (Stand: 31.12.2019): 610
Kirchvorsteher/innen (2014–2020): 7.100
Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen (Stand: 31.12.2019): 61.465
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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