Sachsens Landeskirche mit mehr als 10.600 Austritten

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Die evangelische Kirche in Sachsen hat vergangenes Jahr mehr als 10.600 Mitglieder durch Kirchenaustritte verloren. Im selben Zeitraum starben 13.817 sächsische Gemeindemitglieder, wie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Dienstag in Dresden mitteilte. Insgesamt zählte die sächsische Landeskirche am 31. Dezember 2022 damit noch 610.503 Mitglieder. Am Ende des Vorjahres gehörten ihr noch 628.708 evangelische Christen an. Die Zahl der Kirchenaustritte sei im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen: 2021 hatten 8.662 Menschen und im Jahr davor 6.627 Personen die Landeskirche auf eigenen Wunsch verlassen. Die Zahl der Taufen lag im Jahr 2022 den Angaben zufolge mit rund 4.150 Taufen etwas höher als in den beiden Vorjahren (2020: 2.950 und 2021: 3.150).

Landesbischof Tobias Bilz äußerte sich betroffen über den Trend: „Jeder einzelne Kirchenaustritt stimmt mich traurig und nachdenklich.“ Er sehe vielfältige Ursachen für eine solche Entscheidung - vor allem längere Entfremdungsprozesse, die bei einem bestimmten Anlass dann zum Austritt führten. „Die größte Schwierigkeit sehe ich darin, dass der Mitgliederrückgang zu einer Ausdünnung kirchlicher Angebote führt, was wiederum die weitere Entfremdung nach sich zieht“, erklärte Bilz. Der Mitgliederschwund sei nicht durch kurzfristige Veränderungen zu stoppen. Dennoch blicke er hoffnungsvoll in die Zukunft: „Es tut uns als Kirche gut, wenn wir weniger danach fragen, wie wir die Menschen an uns binden können, sondern wie wir sie stattdessen mit unseren Möglichkeiten zugewandt unterstützen können.“