1) Das Versöhntsein mit Gott reicht (da muss ich bei Ihnen nicht bewirken). Aber natürlich hat das Versöhntsein folgen - ganz nach Jakobus, dass man eben nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes sein soll.
2) Inzwischen dürfte ich dem Gedächtnis des Betreffenden doch erheblich aufgeholfen haben. Das Sie Menschen immer wieder mit Ihrem (eidetischen?) Gedächtnis verblüffen, ist Ihnen ja bewusst - und sie spielen auch bewusst damit. (Oder ist es nur ein gut gefüllter Karteikasten.)
3) Ich bin mir gewiss, dass Brd. Rentzing noch manchen verblüffen wird - und auch etlichen auf die Füße treten wird.
4) Ja, ich hoffe, dass es ein würdiger und würdevoller Gottesdienst ohne Störungen sein wird.
5) Ich habe erst jetzt mit dem Blick auf die Petition wieder angefangen, die Kommentare zu lesen - und werde wohl sicher bald wieder aufhören, denn es gibt ja nichts Neues unter der Sonne.
»Wir stehen für eine andere Kirche als Dr. Rentzing«
Über 820 Sachsen unterschrieben vor der Amtseinführung des neuen Landesbischofs eine Petition – darunter viele PfarrerWenige Tage vor der Amtseinführung des neuen sächsischen Landesbischofs Carsten Rentzing haben Christen um den Leipziger Pfarrer Christoph Maier eine Unterschriftensammlung auf der Internetplattform openpetition.de für einen kritischen Aufruf gestartet. Darin äußern die bisher über 820 Unterzeichner (Stand 28. August) - darunter viele namhafte Pfarrer - neben Segenswünschen für den künftigen Kirchenleiter auch ihre Sorgen. "In vielen Punkten stehen wir für eine andere Kirche als die, die Pfr. Dr. Carsten Rentzing bisher repräsentiert hat", heißt es in der Erklärung, für die weiter Unterstützer gesammelt werden.
"Wir stehen für eine Kirche, die den barmherzigen Gott in der Mitte der Heiligen Schrift erkennt und diese nicht als „Richterin“ und „Norm“ zu einem Regelwerk erstarren lässt", wird in dem an den künftigen Landesbischof gerichteten Aufruf mit Verweis auf Bibelstellen weiter formuliert. "Wir stehen für eine Kirche, die im Tun des Wortes Gottes und seiner Gerechtigkeit durch die Bewahrung der Schöpfung und durch das Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit Zeugnis gibt in der Welt. Wir stehen für eine Kirche, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung mit ihrer gelebten Prägung Verantwortung übernehmen können. Wir wünschen uns einen Bischof, der für unsere ganze Kirche stehen wird!"
Die meisten der Unterzeichner stammen aus den sächsischen Großstädten Dresden, Chemnitz und vor allem Leipzig. Aber auch kritische Stimmen melden sich auf der Internetseite von openpetition.de zu Wort. Sie fragen, warum das Wahlergebnis der Landessynode nicht anerkannt werde oder warum dem neuen Bischof vor aller Kritik nicht erst etwas Zeit in seinem Amt gelassen werde.
Erst am Wochenende hatte Carsten Rentzing in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" sein konservatives Profil betont. "Die Bibel sagt, dass die homosexuelle Lebensweise nicht dem Willen Gottes entspricht. Diese Aussagen der Bibel machen es mir persönlich schwer, jemandem zu raten, dass er seine Homosexualität leben solle", sagte er der überregionalen Zeitung. "Die Kirche kann nicht Aussagen treffen, die vor dem Wort der Bibel keinen Bestand haben. Deshalb hielte ich es für falsch, durch die uneingeschränkte Zulassung homosexueller Partnerschaften im Pfarrhaus das Signal zu setzen, dass Gott der Herr die homosexuelle Lebensweise für die Bestimmung dieser Menschen hält." Als Landesbischof werde er sich an den Kompromiss der Synode in dieser Frage halten, kündigte Rentzing an. "Das gehört zu der Last, die ein Bischof tragen muss. Man steht dann für Dinge ein, bei denen man teilweise theologisch anderer Auffassung ist."
Pfarrer Karsten... schreibt:
29. August 2015, 10:41
Lieber Pfarrer Karsten…,
sagen wir: Es steht an erster Stelle?
Ja, ich spiele mit meinem Gedächtnis, aber Sie wissen ja, wie ernst Spiele sein können.
Die Frage nach dem Karteikasten hab ich auch schon oft beantwortet. Ich sammle meine Texte und verknüpfe sie mit Ihren Texten im Kopf. Ein Karteikasten nützt ja nichts, wenn ich nicht weiß, was drin steht und wo ich suchen muss. Das ist ja die Schriftkritik Platons (die Ivan Illich beeindruckend aufgenommen hatte.). Und im Gegensatz zu manchem, der hier schreibt, geht es mir um etwas mir (und wohl auch Ihnen) wichtiges – unsere Kirche. (Ich hatte schon überlegt, ein paar der Eulogien des Beobachters im Blick auf Ihre Person zusammenzustellen, dachte dann aber, dass Ihnen das unangenehm sein könnte.
Im Blick auf Dr. Rentzing bin ich für Überraschungen offen.
Herzlich
Ihr Paul
P.S. Wohl war, es gibt nichts neues, aber manches muss man sich hin und wieder neu vergegenwärtigen.
P.S. Wohl wahr(!) (Peinlich)
Sehr geehrter Herr Paul,
ist es eine Frage, dann ist Ihre Wortstellung verkehrt.
Ist es eine Aussage, dann ist das Satzzeichen verkehrt.
Eine Bitte: Lassen Sie das "wohl" in der Klammer weg, denn in seiner Bedeutung "wahrscheinlich, vermutlich" schränkt es ein. Ich würde - trotz in vielem gegensätzlicher Positionen - nie in Frage stellen, dass es Ihnen um die Kirche geht.
Danke, dass Sie auf die Eulogien verzichtet haben. Manchmal kommt das Lob einer Ohrfeige gleich.
Haben Sie den Gottesdienst in der Ferne gesehen und vor allem gehört? (Ich bin dankbar, dass wir einen würdevollen, ungestörten Gottesdienst feiern konnten. Es ist ja für Pfarrer sehr selten, dass Ihnen Gottes Wort zugesprochen wird. Meist müssen sie reden und gleichzeitig hören, was Gott ihnen aus ihrem eigenen Mund sagt.)
Sehr geehrter Herr Pfarrer Karsten ...,
sieh an, da "kommt aus der Leipziger Pfarrerschaft" eine Petition, die sich in Form und Inhalt recht kläglich präsentiert und folglich ziemlich zerrupft wird - und prompt plaziert Pfarrer Karsten ... unter genau diesem Artikel ausführliche Betrachtungen über Flüchtlinge. Nebenan laufen gleich mehrer Diskussionen über diese Frage, aber nein, Herr Pfarrer Karsten ... muß sich unter dem Petitionsbeitrag dazu äußern. Insofern bescheinige ich "der Leipziger Pfarerschaft" gerne, dass ihre Vertreter taktisch clever agieren und die Kritiker der Petition geschickt vom Thema ablenken. Besser wird dieses eher peinliche Petitions-Theater dadurch aber auch nicht.
++++++Von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich. +++ , wüssten Sie, wer Pfarrer Karsten ... ist und dass er weder aus Leipzig ist noch Petitionsunterzeichner sein kann.
Eben weil ich gelentlich etwas nachdenke, gehe ich davon aus, dass Pfarrer Karsten ... zum Leipziger Dunstkreis gehört. Pfarrer Karsten B. argumentiert auf einem anderen Niveau.
Sehr geehrter Herr Rau,
1) enttäuschen Sie mich,
2) hätten Sie mitbekommen können, dass ich auf die Aussage: "Beobachter schreibt: 28. August 2015, 19:04 Scheint Sie irgendwie zu stören? Warum eigentlich? Paßt doch gut zusammen! Viele aufrechte Christen spazieren da mit!" reagiert habe.
3) liegt meine Pfarrstelle ca. 70 km von Leipzig entfernt.
4) habe ich die Petition nicht unterschrieben, weil ich sie inhaltlich und seelsorgerlich und ekklessiologisch für falsch halte
5) kann ich unterschiedlichem Niveau recht gut anpassen - und habe mich daher auf das hier herrschende Niveau herab begeben. (Sie wissen doch den Juden eine Jude, den Griechen eine Grieche - wobei ich sicher nie den Rechts- und Linkspopulisten und -radikalen auch nur annähernd ähnlich werden werde)
6) fand ich die Aussagen unseres Landesbischof in seiner Antrittspredigt über diejenigen, die gegen Asylanten marschieren oder spazieren, sehr treffend - und auch seine Hoffnung, dass Jesus denen die Ohren öffnet.
7) bedeutet für mich, Gottes Wort beim Wort (oder Ernst) nehmen, nicht nur klar und eindeutig zu reden, sondern auch in Nächstenliebe entsprechend zu handeln.
8) erschließt sich mir nicht, wieso ich Menschen, die verfolgt, vergewaltigt, versklavt, mit dem Tod auf vielfältige Weise bedroht werden, dorthin zurückschicken soll, wo sie verfolgt, vergewaltigt, versklavt, mit dem Tod auf vielfältige Weise bedroht werden, bloß weil diejenigen, die sie verfolgen, vergewaltigen, versklaven, mit den Tod auf vielfältige Weise bedrohen, die gleiche oder eine ähnliche Religion haben wie sie.
9) finde ich es sehr interessant, wie wetterwendig doch die Meinung mancher ist, die einem Menschen erst das "Hosianna" zujubeln, um ihm kurze Zeit später das "Kreuzige" an den Kopf zu werfen.
10) gehöre ich nicht zu denen, die den Islam als eine Religion ansehen, die dem Glauben an den dreieinigen Gott ähnlich ist, aber ich sehe eine Chance, Menschen, die in ihrer Heimat keine Chance hätten, von Jesus Christus zu hören, mit dem Evangelium in Verbindung zu bringen. (Das praktizieren die von mir genannten SELK-Gemeinden schon seit Jahren, weil dort Gottes Wort beim Wort genommen wird.)
11) widerspricht es dem Wort Gottes Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sondern Böses mit Gutem. Wenn wir nur diejenigen lieben (und Nächstenliebe ist nie unverbindlich), die uns freundlich gesonnen sind, werden wir nie glaubhaft verkündigen, dass Gott uns geliebt und durch Christus versöhnt hat, als wir noch (seine) Feinde waren.
12) habe ich nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich eine Nicht-Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen für unchristlich halte
13) gehören zu meinem erweiterten Familiekreis Menschen, die während der Weltwirtschaftskrise (als Wirtschaftsflüchtlinge) in die USA ausgewandert sind - und dort willkommen geheißen wurden
14) bin ich Pfarrer einer Gemeinde, aus der vor 175 Jahren Christen aus politischen, religiösen und wirtschaftlichen Gründen nach Missouri ausgewandert sind - und die dort völlig mittellos dastanden und nur durch die Unterstützung anderer Christen dort überleben konnten
15) bin ich mir ziemlich sichr, dass der überschängliche Jubel mancher über den neuen Landesbischof ziemlich schnell in Hass umschlagen wird, wenn er sich noch deutlicher gegen ihre Spaziergänge aussprechen wird
16) stört es mich nicht, zwischen allen Stühlen zu sitzen und von den Rechten als Linker und von den Linken als Rechter beschimpft zu werden
17) können Sie meine Identität ja prüfen, da Sie meine E-Mail-Adresse besitzen
Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, was die „sieben paar Schuhe“, die Ahmad durchgelaufen hat, mit der „anderen Kirche“ verbindet, für die Dr. Rentzing nicht steht. Bei „Willkommen in Heidenau“ oder „Zeigt jetzt euer Herz“ oder Bischof Heiner Koch: Flüchtlingsfrage wird politisch missbraucht“ hätten sie gut gepasst. Bei »Wir stehen für eine andere Kirche als Dr. Rentzing« wirken sie nur wie eine plumpe Ablenkung. Falls Sie wirklich Pfarrer B. sind, möchte ich gerne wissen, was Sie veranlasst hat, unter Pauls Decke zu kriechen. Aber das lässt sich ja - in der Tat - feststellen.
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