Lieber Paul, die Handreichung ist hier reichlich vorhanden und ich halte sie eben auch für tendenziös. Tut mir leid, aber ich mag die linke Szene einfach nicht. Sie ist mir zu chaotisch und undiszipliniert. Ich halte sie nicht einmal für demokratisch. Dazu ist sie meist (wie ich sie kennen lernte) ungewaschen und schlumpzig.
So, nun habe ich den ganzen Sack bürgerlicher Voreingenommenheiten ausgeleert.
Wesentliche Teile davon gelten für die Nazis ebenfalls.
Gut, Paul, nationalkonservativ mag für mich z.T. zutreffen. Friedrich der Große schaut auf meine Tastatur. Er hat zwar nie deutsch gedacht, sondern war eher ein Freund der Franzosen, aber das macht ihn mir nicht unsympathisch, da ich ebenso europäisch denke und mir ein wirklich einiges Europa wünsche.
Ja, bestimmte Seiten, die hier verlinkt werden lassen sich als "rechts" definieren. Ihr Inhalt ist nicht wirklich besser, als vieles, was von "indymedie" verbreitet wird, nur manchmal im Wortlaut geschliffener. eine wirkliche und unvoreingenommene Informationsquelle ist es nicht.
Dennoch würde ich nicht an Verschwörungstheorien denken wollen.
Paul, ich weiß, das ich mit meinen Einschätzungen und meinen Gedankengängen nicht unbedingt und immer Recht haben muss. Aber man muss erst einmal überhaupt etwas sagen, um dann auch, in einem vernünftigen Gespräch und möglichst mit Argumenten, die das eigene Hirn und das eigene Herz durchwandert haben und nicht irgendwelchen "links" entsprungen sind, dieses Denken überprüfen zu können.
Bei mir können Sie gewiss sein: Wo Flessing dran steht ist Flessing drin.;-)
Gert Flessing
Man muss sich das nur einmal vorstellen: 30 vermummte Neonazis marschieren auf ein Leipziger Polizeirevier zu und attackieren es mit Pflastersteinen und Feuerwerkskörpern. Oder 600 Neonazis ziehen über Stunden randalierend durch die Messestadt, werfen Scheiben des Amtsgerichts ein, zünden Nebelbomben, greifen Polizisten an. Oder Neonazis verüben Brandanschläge auf Signalanlagen der Eisenbahn, um die Demonstration politischer Gegner zu stören. Deutschland stünde kurz vor dem Ausnahmezustand.
Tut es aber nicht. Denn die Täter dieser Aktionen – allesamt fanden sie in diesem Januar in Leipzig statt – waren offenbar Extremisten von der linken Seite. Die, die bei den Gegen-Demonstrationen zu Pegida & Co. an vorderster Front mitmarschieren, die in den letzten Jahren immer wieder Nazi-Aufmärsche in Leipzig und Dresden durch ihre Blockaden mit zu verhindern halfen. Es sind jene, die die »Drecksarbeit für den Aufstand der Anständigen machen«, wie die Gewerkschaft der Polizei den Bürgern, Kirchen und Gewerkschaften erbost schreibt.
Die Verteidiger einer menschenfreundlichen Gesellschaft machen sich in der Tat angreifbar, wenn sie allenfalls milde tadeln oder gar schweigend dulden, was linke Gewalttäter tun. Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel. So wie von Pegida verlangt wird, sich konsequent gegen Neonazis abzugrenzen, so müssen es auch die selbst ernannten Weltoffenen und Mitmenschlichen mit linken Extremisten tun.
Wenn nach dem Angriff auf den Polizeiposten von Leipzig-Connewitz im Bekennerschreiben die Polizisten als »Schwein von Mensch« angesprochen werden, dann ist dies exakt die Sprache der Entmenschlichung, die bereits die Nationalsozialisten so gut beherrschten.
Britta schreibt:
06. Februar 2015, 21:17
Liebe Britta,
Herr Börner hatte Sie ja mehrfach darauf hingewiesen, dass dies kein Ort für Geschichtsbetrachtungen ist. Nur der verehrte Aufrechte ist ein angemessener Gesprächspartner (Er hat ja auch das Gerüchle wahrgenommen.). Bei den Faschisten würde ich schon von rechts sprechen. Bei den Nationalsozialisten sieht das etwas anders aus. Da gab und gibt es natürlich Überschneidungen – die heute ja wieder in die Augen springen. Dass rechts dann noch einmal zu unterscheiden ist von Nazi – so, wie sich Konservative als Rechte von Nazis als den Rechten/ Braunen unterscheiden, ist halt kein Gemeingut (Im ersteren Sinne waren eben viele in der BK rechts.). Macht nix, Sie wissen es. Nach meiner Überzeugung folgt der Artikel von Herrn Roth (Dem ich da in keiner Weise eine Absicht unterstelle. Traf nur ein bisschen unglücklich mit dem Fundamentalismus-Beitrag zusammen.) der Logik, die auch von den Rechtsaußen – also denen, für die es keine Toleranz mehr geben darf – immer wieder gebracht wird: Relativierung mit Blick auf das, was andere tun, um sich selbst als Teil des Selbstverständlichen zu postulieren. Und das gibt auch einen Standpunkt wieder für das, was in diesem Sinne rechts ist (und was sich auf der Seite der extremen Linken genauso findet): Wenn die Würde des Menschen antastbar ist – wenn Menschenwürde an Bedingungen geknüpft wird von Volk, Rasse, Blut oder Gesinnung (da gehört Religion dazu). Wo das denkmöglich und diskurswürdig gemacht werden soll – und da gehören die Web-Seiten dazu, die hier von dem einen geradezu penetrant verlinkt werden – ist Schluss; und zwar links wie rechts. Aber stammtischanschlussfähig ist nicht die Linke, sondern diese Rechte. Und wenn dann in einer Kirchenzeitung diese Relativierung passiert, gilt das Gebot: Nächstenliebe verlangt Klarheit – besonders wenn sich der Eindruck aufdrängt, dass ein bezahlter Funktionär sich in den Foren dieser Zeitung zu schaffen macht. (Mit den Pegida-Leuten wollen jetzt fast alle reden – ihre Sorgen ernst nehmen und so. In Connewitz redet wahrscheinlich niemand mit den Leuten. Sie sind als WählerInnen vielleicht nicht so wichtig?)
Noch einmal für die, die es nicht so verstehen wie Sie: Es geht nicht darum, etwas zu rechtfertigen, was linksautonome Gruppen machen. Es geht darum, auf relativierende Tendenzen hinzuweisen, die im Interesse bestimmter Gruppen sind, die eben das in Frage stellen, was ich oben genannt habe. (Erinnern Sie sich noch an Robert, Jens K und Marco?)
(Das Zitat vom Känguru – Autos oder Menschen – ist schon ziemlich passend.)
Herzlich
Ihr Paul
Lieber Paul,
einerseits sprechen Sie von der Gefahr der Relativierung durch den Hinweis darauf, was andere tun, andererseits verharmlost das Känguruh auch Straftaten unter Hinweis auf andere (schwerere) Straftaten... Sind wir nicht alle gleich?!
Herzlich
Ihre Britta
Da bringt es jemand treffend auf den Punkt:
http://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/stell-dir-vor/
Britta schreibt:
06. Februar 2015, 23:07
Liebe Britta,
ein kleiner Unterschied: Das Känguru ist Satire. Der Provokateur meint es ernst. Sie können ja lesen, wie er weiter versucht, Sand zu streuen.
Und es sind nicht alle Straftaten gleich schlimm. Einen Menschen zu morden ist schlimmer, als ein Auto zu verbrennen und ein Auto zu verbrennen ist schlimmer als in der Straßenbahn mal nicht zu bezahlen.
Und manchmal ist das Begehen einer Straftat sogar geboten – dann nämlich, wenn das Recht unrecht ist oder ein höheres Gut auf dem Spiel steht. ("Ist aber das Gesetz so beschaffen, dass es dich braucht, um einem anderen Unrecht zuzufügen, so sage ich: Brich das Gesetz!")
Herzlich
Ihr Paul
Was so linke Philosophen so alles für sich vereinnehmen und rechtfertigen!
Lieber Paul, wir leben in einem Staat, der gewiss nicht so beschaffen ist, das seine Gesetze uns zu Straftaten herausfordern oder dazu, diese zu dulden.
Sicher ist es eher lässlich, in der Straßenbahn schwarz zu fahren, als schwere Sachbeschädigung zu betreiben.
Aber wo beginnt etwas, was ein Mensch tut, relevant zu werden und verurteilungswürdig zu sein? Ich bin auch schon schwarz gefahren. Aber da funktionierte der Fahrkartenautomat nicht und wohl habe ich mich bei der Sache nicht gefühlt.
Ich mag Leipzig. Es ist eine recht angenehme Stadt und sie bietet eine Menge an Kultur. Ich mag auch durchaus die alternative Seite und bin schon mal im "Tante Manfred" auf ein Bier eingekehrt und echt hängen geblieben.
Doch es gibt eine Grenze. Diese Grenze ist da für mich, wo "alternativ" mit verkommen und Schaden anrichtend verwechselt wird. Wenn ich die Fassaden sehe und wie sie zum Teil von Sprayern vollgesaut werden und wenn ich die plumpen Slogans lese, frage ich mich, warum das zugelassen wird. Warum lassen die, die etwas positives für die Stadt wollen, wie z.B. in den Nachbarschaftsgärten, zu, das in ihrem Windschatten solcher Dreck geschieht?
Heute wurde darüber berichtet, das die Stadt sich nicht in der Lage sieht, die Legida Demo abzusichern. die Gegendemos sind jedoch erlaubt. Es wurde dem Bürgermeister vorgeworfen, das die Stadtverwaltung an den Problemen nicht unschuldig ist, und links angesiedelte Gewalt augenscheinlich duldet.
Nun, wir werden sehen, was sich da so tun wird. Nichts gegen eine linke Kultur - wenn es denn Kultur ist.
Gert Flessing
"Unbekannte" Linke halten die polizei in Trab:
http://www.lvz-online.de/nachrichten/aktuell_themen/legida-und-proteste/...
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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