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Der Ort Pödelwitz südlich von Leipzig steht am Abgrund – das Dorf blutet aus
Steffen Giersch (Fotos) und Uwe Naumann (Text)
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Das Dorf Pödelwitz steht schon am Rande des Braunkohle-Tagebaus.
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Wachmann René Schlarpp kontrolliert die verlassenen Häuser.
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Jens Hausner will in Pödelwitz bleiben und dafür kämpfen.
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Friederike Kaltofen ist Pfarrerin für Pödelwitz.
Der Briefkasten ist verklebt, das Klingelschild herausgerissen. Rollläden hängen herunter, das Haus steht leer. »Piep.« Weiter zum Nachbarn: Kein Briefkasten mehr, keine Klingel. Der große Pool ist abgelassen, der Garten ums Haus ist nur noch Wiese. »Hier wohnt keiner mehr«, sagt René Schlarpp. »Piep« macht wieder das kleine Gerät, das der Wachmann in der Hand hält. Dann geht er weiter. Das schicke Einfamilienhaus gegenüber mit Wintergarten – ebenfalls unbewohnt. »Das Haus ist noch keine zehn Jahre alt«, sagt René Schlarpp und schüttelt den Kopf. »Piep« meldet sein Gerät an die Wachschutz-Zentrale, dass er den Kontrollpunkt am Ende des Dorfes passiert hat.
Es ist die Tour des Sterbens, die der 38-Jährige in seinem Wachdienst mehrmals täglich läuft. Sei