Antischweigespirale schreibt:
19. September 2015, 12:24
Lieber Antifant, ich bin zwar nur ein Sympathisant, erlaube mir aber mal eine Antwot aus meiner Perspektive. Neugierig bin ich natürlich auf Ihre Reaktion.
Zu 1. Da stellt sich die Frage, wie viele bekannt und geahndet werden. In Mallorca beginnen sie langsam damit. In Thailand werden sich die Kinderficker auch langsam an andere Regeln gewöhnen müssen. Nur ist es so, dass gutbezahlende Touristen mitunter einen Bonus bekommen, den die Bettelkinder nicht haben. Und die Toten, die an unserem Wirtschaftssystem – wogegen wir beide ja opponieren – werden leider nicht erfasst. Auf jeden Fall haben da die Muslime noch ein paar offen. Und bekannt ist ja der Slogan: Deutsche Waffen, deutsches Geld morden wieder in der Welt. Dazu gab es gerade ein interessanten Beitrag in der ZEIT zu dem erfolgreichen Sturmgewehr, welches in Mexiko an ganz merkwürdigen Orten auftauchte – und auf merkwürdigen Wegen dahin gelangte.
Zu 2. Meinen Sie jetzt die totgehetzten Nazis? Die erschlagen wurden, weil sie die falsche Haartracht hatten?
Zu 3. Wie viele denn? Und dann ist es so: Zwei, drei schlimme Vorfälle von Ausländern - und schon werden wir nachsichtig mit all den vielen pöbelnden deutschen Mitbürger*nnen. Das ist erklärlich, aber verzerrend.
Zu 4. Als die Leute aus Deutschland auswanderten – wer ist da bevorzugt ausgewandert? Oder aus Irland, Italien, und jetzt – dank Deutschlands weitsichtiger Finanz-Politik – aus Griechenland, Portugal und Spanien?
Zu 5. Nur auf die, die sich nicht ausdrücklich distanziert haben (https://www.youtube.com/watch?v=EoXDj_wTG_E )!
Zu 6. Da weiß ich nicht so genau, was Sie meinen!
Zu 7. Nein, die zählen extra.
Zu 8. Manchmal muss man noch ein bisschen weiter blicken. Beispiele könnten bekannt sein.
Zu Vernunft und Haß: Da erinnere ich an die verehrte Gerti: "Mann Aphrodite, das kommt dabei raus, wenn man Korrelationen vorschnell kausal interpretiert."
Meine These: Weil die meisten keinen Verstand haben – oder ihn nicht benutzen, wird uns manches als Vernunft verkauft, was in der Folge zu Hass führt. Und meine Folge-These: Für diese Aussage müsste ich nicht mal ein Rilke-Gedicht schicken.
Herzlich
Ihr Paul
Hat Nächstenliebe Grenzen?
Über 800 000 Menschen werden in diesem Jahr in Deutschland um Asyl bitten, vielleicht mehr – gibt es ein Zuviel an Zuwanderung? Die Kirche muss Antworten finden.Wenn es eine menschliche Welle gibt in Deutschland, dann ist es eine Welle des guten Willens. Flüchtlingshelfer arbeiten, um abertausende Flüchtlinge aufzunehmen. Ehrenamtliche, Beamte, Christen und Nicht-Christen. Bis zur Erschöpfung. Gibt es eine Grenze?
Bundesinnenminister Thomas de Mazière (CDU), Protestant aus Sachsen, hat sie unlängst so definiert: Das Grundrecht auf Asyl habe keine Obergrenze – aber 800 000 Flüchtlinge pro Jahr wie derzeit »sind auf Dauer zu viel« für Deutschland. Am Wochenende hat er wieder Kontrollen an Deutschlands Grenzen eingeführt. Auch de Mazières früherer Landesbischof, der Ende August aus dem Amt geschiedene Jochen Bohl, mahnte eine Unterscheidung zwischen Asylbewerbern aus Syrien und den Balkanländern an: »Einwanderung ist etwas anderes als Flucht.« Die Probleme in Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina könnten nicht dadurch gelöst werden, dass ihre Bewohner nach Deutschland kommen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Es gibt nur die Wahl zwischen einem großen Übel und einem noch größeren: Notleidende abzuweisen, um noch Notleidendere aufnehmen zu können. Zwischen Schuld und größerer Schuld.
Denn die Fakten sind: Auch ohne Krieg ist das Elend groß auf dem Balkan oder in Afrika. Die Staatswesen im Kosovo, in Albanien und Montenegro sind von Korruption und organisierter Kriminalität verseucht, Minderheiten wie die Roma werden diskriminiert. Fast die Hälfte der Kosovaren lebt nach UN-Angaben von weniger als 1,42 Euro am Tag, schätzungsweise 70 Prozent der Jugendlichen sind ohne Arbeit und Perspektive. Kein Grund, das Weite zu suchen?
»Ich finde die Unterscheidung zwischen richtigen und falschen Flüchtlingen problematisch«, sagt Ulf Liedke, Ethik-Professor an der Evangelischen Hochschule Dresden. »Hinter dem Reden von Grenzen der Aufnahmebereitschaft in Deutschland steht ganz häufig die Angst vor Einschränkungen und das Gefühl, zu kurz zu kommen. Objektiv verdient wegen der Flüchtlinge niemand weniger – die Ressourcen für ihre Aufnahme stehen unserem reichen Land zur Verfügung.«
Doch schon bringt ein Finanzexperte des renommierten ifo-Instituts die Rücknahme der Rente mit 63 ins Gespräch, um die Milliardenkosten für Flüchtlinge zu bezahlen. Es wäre ein erster Test, wie teuer vielen ihre Nächstenliebe ist.
Doch da gibt es noch die andere Rechnung: Wie viel Gewinn Flüchtlinge für Deutschland sein könnten. Menschlich – aber auch in der Wirtschaft.
So wie der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm plädiert der Berliner Bischof Markus Dröge für ein Einwanderungsgesetz: »Auch wer politisch nicht verfolgt ist, muss eine faire Chance haben, einwandern zu können«, sagte Dröge auf einer Friedenskonferenz in der albanischen Hauptstadt Tirana.
Gibt es ein Zuviel? Was es mit Sicherheit gibt, ist ein Zuviel an Ungerechtigkeit weltweit – viel Armut dort, viel Reichtum hier. Beides oft unverdient. Und mitunter hängt beides zusammen. Gibt es auch ein Zuviel an Nächstenliebe? Sachsens neuer Landesbischof Carsten Rentzing betont: Es könne nur eine europäische Lösung geben, die nicht auf Abschreckung, sondern auf Barmherzigkeit und Achtung der Menschenwürde angelegt sei.
»Wir haben kein harmloses Evangelium, das uns nur in dem bestärkt, was wir sind. Die Liebe Gottes fließt zu uns und muss aus uns weiterfließen«, sagt der Dresdner Ethik-Professor Ulf Liedke – und er sieht, wie es im tausendfachen Engagement geschieht. »Aber manchmal erlebe ich uns so wie die Jünger in Jesu Heilungsgeschichten, wenn einer am Wegesrand um Erbarmen ruft – und sie zu ihm sagten: Bleib still!«
Ich habe leider ein "verrecken" vergessen. Den richtigen Platz bitte selber finden.
... und ein en fehlte an einem ein - bitte auch selber anfügen.
„verrecken“ solch ein Wortschatz präsentiert nicht nur den moralischen Verfall Deutschlands.
Glückliches Ungarn, Frankreich, Polen, England, Schweiz, Kanada, USA usw.!
Große Klasse!
Paul schreibt: 19. September 2015, 13:07
Lieber Paul,
nun denn, der Schlag mit dem Fächer:
ad 1.: Keines dieser Verbrechen ist zu rechtfertigen oder gutzuheißen! Jedoch sind es Allgemeinplätze, insbesondere das Wirtschaftssystem, was ja kein herausgelöst deutsches ist, sondern das einer nichtsouveränen Industrienation. Und keiner der deutschen Verbrecher im Ausland läßt sich von der Bevölkerung des Landes alimentieren und es gibt auch keine Befürworter, die ihn dann als "armes traumatisiertes Opfer" propagieren würden. Thailändisches Kinderficken ist genauso ekelhaft wie Pädophilie, die von bestimmten Parteipolitikern noch immer gern gefordert wird. Aber Vergewaltigungen - die es ja bereits zu Hauf gibt - sind damit auch nicht zu rechtfertigen (neulich das siebenjährige Mädchen in C.). Ich darf zu bedenken geben, daß in manchen Herkunftsländern die Durchseuchung mit HIV im hohen zweistelligen Prozentbereich liegt!
ad 2. Nein, AntiFaschisten brennen nicht nur Autos an, ich habe da in meiner GA-Tätigkeit sehr schlimme, tödliche Sachen erfahren, die ich nicht an dieser Stelle breittragen werde. Aber seien Sie gewiß, die AntiFa steht keinesfalls nur für Sachbeschädigung!
ad 3. Teile von: Berlin Neukölln, Duisburg-Marxloh, Essen Nord, Teile Karlsruhe, Leipzig Connewitz, Bad Godesberg, Ahrweiler, Hamburg, München, Frankfurt/M., Hannover, Bremen....(nicht nur 2-3 schlimme Ausfälle)
ad 4. Es wanderten damals Familien in wenig besiedelte Landstriche aus. Das heutige Deutschland ist eines der dichtbesiedeltsten Länder, und da gleich wieder Ihr Einwand Meck-Pom o.ä. kommt - irgendwo muß auch das angebaut werden, was wir essen oder was eine irrsinnige Energiepolitik an nachwachsenden Rohstoffen braucht - der Rest wird dann nämlich woanders auf der Welt gegen Nahrungsanbauflächen der dort heimischen Bevölkerung konkurrieren. Es wanderten auch Glücksritter und Goldgräber in damals zumeist gar nicht besiedelte Gebiete aus. Jedenfalls waren es keine Länder mit 226Ew/qkm.
ad 5. Ich erinnere mich! Aber die Distanzierungen zu Brevik bis hin zu unverschämten Unterstellungen gegenüber Leuten wie Sarrazin sind mir heute noch im Ohr. Leider sind es beim IS, bei Boko Haram und wie sie alle heißen, keine einzelnen Fanatiker sondern organisierte Verbrecherhorden. Und wenn Staatsoberhäupter wie Erdogan und verschiedene Religionsführer der "Friedensreligion" lautstark betonen, daß Islam und Islamismus nicht zweierlei seien...
ad 6. Wenn Christen fordern, daß Moscheen in ihrem Heimatland gebaut werden, so ist das die Forderung nach Götzentempeln, und da glaube ich nach wie vor der eigenwillige Auslegung des ersten Gebotes nicht. Das Volk Israel mußte alle Götzenstätten aus seinem Land entfernen, auch Jesus hat niemals zum Tolerieren fremder Götter aufgerufen. Zudem sind Moscheen offizielle Landmarken des Islam, an denen der Besitzanspruch der Region hängt. Das weiß jeder, der sich mal ernsthaft-sachlich mit der islamischen Lehre befaßte.
ad 7. Egal, setzen Sie die mal mathematisch ins Verhältnis. Zudem ist es Vernichtung des Eigentums eines fremden Volkes!
ad 8. Ich staune, wie leicht die Gegenseite immer bereit ist, den anderen direkt oder indirekt als dumm zu diffamieren. (Mir kanns egal sein, in den nächsten 5 Jahren geht die Hälfte meiner Fachkollegen in der Region in Rente - ob mich da jemand für schlau oder dumm hält, Krankheiten lassen sich leider nicht per Gesetz verbieten...)
Das Polemisieren auf beiden Seiten fördert Extrempositionen. Aber einen sachlichen Dialog, vor allem was die Gefahren des Islam anbelangt, die nicht mehr zu verleugnen sind, sowie ein Konzept, was nach der medial inszenierten Begrüßungsorgie sein soll, vermisse ich nach wie vor.
Aber, lieber Paul, nachdem ich Sie jetzt geärgert habe, mal was praktisches: Sie hegen ja, wie viele Ihrer Gesinnungsgenossen, eine ziemliche Abneigung gegen Ihr Vaterland. Dabei ist es nun wirklich nicht schuld an allem Übel der Welt, was auf uns einstürzt. Also, es gibt von Volker Seitz ein Buch "Afrika wird armregiert", welches folgende bemerkenswerte Ansätze beinhaltet:
a) Die Frage, warum der Afrikanischen Union der Tausendfache Tod im Mittelmeer kein Aufhebens wert ist, wo es doch eine junge Generation ist, die die Länder verläßt.
b) Daß es rassistisch ist, die Ursache ausschließlich in Europa zu suchen, weil damit angedeutet würde, daß die Afrikaner unfähig sind, sich selbst zu regieren.
c) ein Lösungsansatz wäre, wenn jede der Industrienationen ein Partnerland in Afrika hätte, was z.B. mit Berufsausbildung und Aufbau eines Mittelstandes unterstützt werden könnte, wo dann eben korrupte Regimes nicht mehr zum Zuge kämen, da dann Gelder gestrichen würden. Es würde sich dann nicht mehr mit unkoordinierten Hilfsaktionen verzettelt.
Das fand ich einen sehr schönen Ansatz, denn einerseits ist es dann übersichtlicher, was getan wird, andererseits kommt es dann ggf. zu einer Art Wettbewerb, denn man will ja nicht, daß das eigene Partnerland schlechter dasteht als andere. Und man hätte den Menschen eine Perspektive zu Hause eröffnet und somit Fluchtursachen beseitigt.
Mich würde mal Ihre Meinung dazu interessieren.
Herzlichst
Ihre Antischweigespirale
Lieber Paul,
wieso regt sich eigentlich keiner großartig auf, wenn Philipp Ruch Mordaufrufe herausgibt? (Wie verdient der eigentlich seine Brötchen - wird doch nicht etwa....) Da ist doch der Pegida-Bachmann noch harmlos dagegen. http://www.welt.de/kultur/article146583348/Toetet-Roger-Koeppel-Ach-war-...
Wieso regt sich keiner großartig auf, wenn Claudia Roth von der Verwertbarkeit von Menschen spricht (stellen Sie sich mal vor, Frauke Petry hätte sowas gesagt...) https://m.youtube.com/watch?v=NP0xVsDmgSo
Fragen über Fragen.
Herzlichst
Ihre Antischweigespirale
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