Wenn ein Weg in eine Sackgasse führt, muss man umkehren. In der Syrien- und der Flüchtlingskrise ist dieser Punkt nun scheinbar erreicht. Seit vier Jahren tobt der Bürgerkrieg im Land des Tyrannen Baschar-al-Assad, der sein eigenes Volk quält und ermordet. Seit vier Jahren ist über die Hälfte der 24 Millionen Syrer auf der Flucht. Etwa 250 000 Tote soll der Krieg schon gefordert haben. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Doch die Menschen fliehen nicht nur vor dem Despoten und seinen Bomben. Sie fliehen auch, weil der Islamische Staat (IS) in Syrien und Irak große Gebiete erobert hat und mit Greueltaten für Angst und Schrecken sorgt. Der Handlungsdruck auf Syriens Nachbarstaaten war schon groß. Nun wächst er durch die Flüchtlinge auch in Europa. Und führt zur Einsicht, dass mit dem Diktator verhandelt werden soll.
Die diplomatische Kehrtwendung scheint alternativlos und zunächst allemal besser als eine militärische Intervention in Syrien. Sie lässt Hoffnung keimen, wo lange nur achselzuckende Resignation war. Sie darf aber keinesfalls dazu führen, die Verbrechen des Diktators zu leugnen oder zu vergessen. Das Ziel muss letztlich sein, ihn dafür vor Gericht auch zur Verantwortung zu ziehen, ähnlich wie den früheren serbischen Machthaber Slobodan Milosevic.
Dass dafür der Diktator zwischenzeitlich wieder zum Verhandlungspartner aufsteigt, ist zwar politisch und moralisch bedenklich. Doch ähnlich wie auch mit Terroristen über die friedliche Beilegung einer Situation verhandelt wird, braucht die Welt jetzt Assad zur Lösung der Syrien- und Irakkrise. Guten Gewissens geht das nicht. Aber auch mit einem schlechten Gewissen können gute Ziele erreicht werden.
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