Synode endet mit Mahnung
Vorbeugung von Missbrauch als dringliche Aufgabe
Zum Abschluss der Herbsttagung der sächsischen Landessynode in Dresden betonte Superintendentin Ulrike Weyer die Dringlichkeit des Themas Missbrauch. »Wir müssen handeln«, mahnte sie am Montagnachmittag. Auf ihren Antrag hin beauftragte die Synode den Bildungs- und Erziehungsausschuss unter Mitberatung des Theologischen-, Diakonie- und Finanz-Ausschusses zu prüfen, wie finanzielle Ressourcen für Anstellungen und Sachkosten zur Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt in der Landeskirche zur Verfügung gestellt werden können. Diese Ressourcen sollen helfen, effektive Strukturen und Angebote zu schaffen, die der Aufarbeitung, Vorbeugung und Intervention dienen. Nach der intensiven Auseinandersetzung der Synodalen mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bereich der sächsischen Landeskirche, sagte Weyer am Ende der Tagung: »Wir sind noch nicht am Ende – mit den Aufgaben, die uns zuwachsen, aber auch mit dem, was wir tun können und müssen.«
Zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs war 2020 eine Meldestelle eingerichtet worden. Laut dem Präsidenten des sächsischen Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach, sind seither 565 000 Euro an 49 Betroffene gezahlt worden. Einige der Opfer fordern darüber hinaus ein Schmerzensgeld. Insgesamt wurden laut Landeskirche bisher 54 Betroffene und 25 Beschuldigte erfasst. Landesbischof Tobias Bilz hatte sich bei den Opfern für Defizite im Aufarbeitungsprozess entschuldigt: »Mir wird bewusst, dass wir Ihnen immer wieder nicht gerecht werden.« Opfer sexuellen Missbrauchs hatten wiederholt eine schleppende Aufarbeitung der sächsischen Landeskirche kritisiert und beklagt, dass ihnen nicht geglaubt werde.
In ihrer Schlussansprache dankte Synodalpräsidentin Bettina Westfeld für das Zuhören gegenüber den Betroffenen sexualisierter Gewalt und für das Aushalten des damit verbundenen Leides und Schmerzes. Sie bat die Synodalen, nun von dem zu erzählen, was sie gehört haben, um damit die Notwendigkeit der Präventionsarbeit in der Landeskirche und den Kirchgemeinden zu unterstreichen.
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