Soziale Prüfsteine zur Landtagswahl

Was erwartet die Diakonie vor der Landtagswahl von Sachsens Parteien? Fragen an Friedhelm Fürst, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Sachsen
Andreas Roth
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Friedhelm Fürst ist kaufmännischer Vorstand des Diakonischen Werkes Sachsen.

Herr Fürst, Sachsen gehört zu den Bundesländern mit dem schlechtesten Personalschlüssel für Kindergärten – sehen Sie eine Partei, die das ändern könnte?

Fürst: Die Erkenntnis, dass die Personalsituation verbessert werden muss, haben alle Parteien – aber alle schrecken mehr oder weniger davor zurück, das aus Landesmitteln zu bezahlen und verweisen auf die Kommunen. Doch es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung des Bundes, der Länder und Kommunen. Die Erhöhung der Kita-Pauschale durch die schwarz-gelbe Koalition ist nicht viel mehr als ein Ausgleich der Kostensteigerungen.

 

Die sächsische CDU-FDP-Regierung hat die Mittel für die Jugendarbeit massiv gekürzt – muss die Jugendpauschale wieder aufgestockt werden?

Fürst: Wir sehen es als Aufgabe des Freistaates an, eine Jugendpolitik zu betreiben, die vorbereitet auf ein selbstständiges Leben und auf Demokratie. Dafür muss auf jeden Fall die Jugendpauschale wieder angehoben werden – gerade im ländlichen Bereich, wo durch die Kürzungen Löcher in der Jugendarbeit entstanden sind.

 

Kinder mit Behinderungen landen in Sachsen besonders häufig in Förderschulen – muss sich das ändern?

Fürst: Wir haben in Sachsen ein hohes Bildungsniveau, aber auch einen hohen Anteil von acht bis zehn Prozent der Gesamtschülerzahl in Förderschulen, die oft ohne Abschluss bleiben. Das kann sich ein Land mit Fachkräftemangel nicht leisten, diese Jugendlichen von den Chancen auf Arbeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben abzuhängen. Es müssen die Rahmenbedingungen für eine stärkere Inklusion geschaffen werden.

 

Die schwarz-gelbe Koalition feiert den Abbau der Arbeitslosigkeit – doch die Zahl der Langzeitarbeitslosen bleibt unverändert – was tun?

Fürst: Wir brauchen auf jeden Fall einen öffentlich geförderten Arbeitsmarkt für Menschen, die aufgrund von Alter, Krankheit oder ihrer Biographie nicht in den ersten Arbeitsmarkt finden.

 

Was muss eine neue Landesregierung für die wachsende Zahl an Flüchtlingen tun?

Fürst: Sachsen wirbt damit, dass es weltoffen ist – doch in der Realität ist manchmal nicht viel davon zu sehen. Es darf nicht eine rein wirtschaftliche Sicht auf Ausländer geben. Für die soziale Betreuung der Asylbewerber müssen mehr Ressourcen bereitgestellt werden. Da sind auch wir als Christen gefordert.

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93 Lesermeinungen zu Soziale Prüfsteine zur Landtagswahl
Beobachter schreibt:
04. September 2014, 20:17

Genau so ist es! Auch wen es machem (hier) nicht gefällt, er muß jetzt damit lebne, ob er will oder nicht! Da kann er noch so giften! Nicht immer hat der Recht der "schreit"!

L.S. schreibt:
04. September 2014, 23:39

Herr Flessing,
na gut. Mir ging es nur ums Thema. Diakonie, die erwartet, dass etwas mehr „Förderschüler“ in die normale Schule kommen und die dafür ausgerechnet von Christen kritisiert werden. Kritik die ich für falsch halte, wie Ihre Meinungsabgabe und die vom Beobachter. Der ansonsten, am Thema vorbei nur noch über die AfD schreibt, mit Links übertreibt. Hätte er geschrieben, ob deren politisches Ziel hier mir den Erwartung der Diakonie zusammenpasst, wäre er ein Thema. Ein interessantes Thema. Doch vielleicht wissen wir hier von der Zielen der AfD-Parteimitglieder auch zu wenig und ein Beobachter hat ohnehin sein Problem "nicht zu verstehen". Wir wissen zu wenig um sie hier zu loben und ob man in ihr ein "konservativen Profil findet, das die CDU einst hatte" glaube ich nicht.

Gert Flessing schreibt:
05. September 2014, 6:47

Lieber Herr Schuster, lessen Sie sich den Ausgangsbeitrag des Sonntag noch einmal in Ruhe durch.
Es geht um weit mehr, als um "Förderschüler".
Nun, auch ich habe in meinem ersten Beitrag mehr angesprochen. Aus einem Grund, den ich höchstens mutmaßen kann, sind Sie vehement auf "Förderschüler" angesprungen.
Vn den Zielen der AfD Mitglieder (!) wissen wir alle nicht viel. Aber das Parteiprogramm ist frei zugänglich und wenn man dem Link von Herrn Lehnert findet und sich Mühe gibt, sieht man einiges, was in nichtöffentlichen Papieren steht, weil diese gehackt würden. Was ich da lese, ist schon interessant.
Gert Flessing

L.S. schreibt:
05. September 2014, 22:55

Liebe Herren Flessing und Beobachter, es ging mir nur um die „Förderschüler“. Wenn ich jedoch von den Erwartungen der Diakonie lese „ für die soziale Betreuung der Asylbewerber müssen mehr Ressourcen bereitgestellt werden“ kritisiere ich sie. Denn wo anders erhalten Sie z. B. einzig Kleidung aus der Altkleidungsammlung aber bei uns gibt Geld für Neue. Sparsamer zu sein wäre wichtig. Von den anderen Aufnahmeländern lernen. Die oft auch wissen wie man Asylbewerber rechtlich fundiert und beizeiten (!) also sozial ausweist. Selbst wenn sie kein Herkunftsland nennen oder eins das keinen Flughafen hat. Zum Thema AfD: Ich glaube nicht ob sie gut für unsere Kinder wären, wo unsere (!) Staatsverschuldung abzubauen das wichtigste wäre und da hört man nichts bzw. ihr (unser) Euro ausstieg löst das Problem auch nicht. Außerdem weil ich hier zu weit nach hinten Scrollen muss schreib ich hier nicht weiter,

Beobachter schreibt:
06. September 2014, 10:36

Lieber Herr Schuster,
da haben Sie Recht, es ist jetzt sehr umständlich, hier mitzumachen. Da sollte sich die Redaktion mal Gedamken machen, immerhin hat sie mit der Antwortfunktion schon mal reagiert!
"Früher war mehe Lametta!"

Johannes schreibt:
06. September 2014, 13:05

Lieber Herr Schuster,
es ist überhaupt nicht kompliziert:
1. Sie habe unter jedem Text die Möglichkeit stehen, mit einem Anklicken direkt darauf zu antworten.
2. Sie können jederzeit bestimmen, dass entweder jeder neue Kommentar oder nur die Antworten auf Ihre Texte auf Ihrer eMail-Seite vermeldet werden. Dann nur die Meldung in den Browser, und Sie werden direkt an die Stelle geführt, die Sie wollen.

Komfortabler geht es nicht. Viel Spaß

Johannes Lehnert

L.S. schreibt:
06. September 2014, 18:28

Lieber Johannes,
danke, trotzdem bei 65 Beiträgen hier will ich mich nicht weiter streiten. Ich denke auch die Bürger haben richtig gewählt oder bewusst nicht gewählt. Wo es egal ist, ob wir nun CDU/SPD bekommen oder die angeblichen Schöpfungsbewahrer (Grüne) mit in der sächsischen Regierung sind. Die CDU/FDP musste auf jeden Fall weg, auch wenn jetzt sehr viele neue Leute an der Futtergrippe Staat bedienen.

Gert Flessing schreibt:
06. September 2014, 22:07

Die Futtergrippe ähnelt wohl der Schweinegrippe. ;-)
Ob die Bürger richtig gewählt haben, wird die Praxis zeigen. Gut finde ich, das die "Spaßvögel" von der NPD raus sind. Alles andere wird sich schon finden.
Gert Flessing

Beobachter schreibt:
06. September 2014, 18:36

Können Sie mal erklären, wie und wo man das bestimmen kann?
Das Scrollen ist schon sehr lästig!

Zurfalschenzeit... schreibt:
07. September 2014, 12:49

Hey Sanch,
der Lehnert, dein Bruder im Glauben, hat begründet erklärt, dass er nicht mehr auf dich reagieren wird. Gefühlte fünf Minuten später bittest du ihm um Hilfe gegen das Scrollenmüssen. Hast Du nicht verstanden; oder willst Du ihn zu einer Antwort provozieren, damit du ihm die rote Kate wegen Brechen eines Versprechens zeigen kannst?
fragt, Zfzaro

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