Da ist guter Rat wirklich teuer! Das selbe Demokratieproblem entsteht ja auch regelmäßig, da die Positionen engagierter (oder manchmal auch einfach nur lauter) Bürger und deren polit. Coleur häufig nicht mit denen des Wahlergebnisses übereinstimmen. Ich würde da das Wohnortprinzip in Frage stellen. Als Christ sozialisiere ich mich überwiegend themenabhängig (zu MEHREREN verschiedenen Themen), nicht nur wg. liberal vs. konservativ, sondern auch wg. der sonstigen demographischen Schieflage (Alter) in den Gemeinden. In der Gemeinde reicht es dann zum Kaffetrinken, oberflächlichem Smalltalk, mal ein Arbeitseinsatz und den üblichen kirchlichen Handlungen (man wird nun mal da begraben, wo man wohnt). Nun kenne ich aber Pfarrer, die mit ziemlicher Vehemenz gegen überregionale Zusammenschlüsse zu Felde ziehen und eine Gleichmacherei auf Messtischblattebene durchsetzen wollen. Warum eigentlich? Was ist so schlimm daran?
Der überraschende Bischof
In der längsten Bischofswahl Sachsens gewann knapp der konservative Carsten Rentzing. Wie kam es dazu – und was sagt das über die Situation der Landeskirche?Plötzlich stand Energie im Raum. Hitzige Diskussionen in kleinen Gruppen, Kopfschütteln, lauter wurde es auch. Drei erfolglose Wahlgänge brauchte die Synode, bis den meisten in ihr klar wurde: Diese Wahl wird sehr knapp, sehr lang – und sie wird sehr viel sagen über die augenblickliche Lage der Landeskirche.
Sie bot das ganze Panorama. Und rüttelte es zugleich gehörig durcheinander. Ging es um einen Lager-Wahlkampf zwischen so genannten Liberalen und Konservativen? Wäre es so, wäre der Ausgang klar gewesen: Der Sächsischen Bekenntnisinitiative, die sich gegen den Kirchenleitungsbeschluss zur Öffnung von Pfarrhäusern für homosexuelle Paare stark gemacht hatte, stehen nur höchstens 15 von 80 Synodalen nahe.
Doch vom ersten Wahlgang an lag überraschend der auch in dieser Frage konservative Markneukirchener Pfarrer Carsten Rentzing – dem Beobachter wie viele Synodale nur Außenseiterchancen zumaßen – mit über 33 Stimmen im Vorsprung. Viel spricht dafür, dass dies in erster Linie kein Votum etwa gegen eine Öffnung in Sachen Homosexualität war – sondern für einen Theologen mit Profil, freundlichem Mut zur Kante und einen Mann der Gemeindebasis. Nicht wenige Synodale, die durchaus nicht in allen Punkten eins sind mit Rentzing, unterstützten ihn deshalb. Eine Mehrheit aber fehlte ihm.
23 Synodale stimmten im dritten Wahlgang am Sonnabendnachmittag für Landesjugendpfarrer Tobias Bilz, 17 für die Dresdner Pfarrerin Margrit Klatte und vier für Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer. Deren Anhängern waren es, die am heftigsten diskutierten: Sie wollten einen etwa in der Frage der Homosexualität konservativen Kandidaten verhindern – doch auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen können sie sich nicht. Den einen war dieser Kandidat zu nebulös, den anderen jener zu wenig theologisch – oder zu hochtheologisch. Oder es gab menschliche Dissonanzen.
Geschlossene Reihen gab es nicht einmal unter den Frauen. 28 weibliche Synodale wählten mit, doch die erste mögliche Bischöfin Margrit Klatte erhielt im vierten Wahlgang am Sonnabendabend nur noch zwölf Stimmen. Die Zustimmung zu Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer war von zehn Stimmen im ersten Wahlgang auf zwei am Abend ebenfalls geschmolzen – offenbar zugunsten von Tobias Bilz, der mit 31 Stimmen nah an Carsten Rentzing heranreichte. Aber eben nur fast.
Vor der Stichwahl zwischen Rentzing und Bilz lag eine harte Nacht für einige Synodale. Mit vielen Gesprächen, mit Zweifeln, Gewissensfragen. Das Ergebnis am Sonntagvormittag: Fast die Hälfte der Klatte-Wähler wechselten zu Rentzing, der mit 39 Stimmen nur noch zwei Wähler mehr gewann als Bilz. Doch drei Synodale konnten sich für keinen der beiden Kandidaten entscheiden und machten damit eine Mehrheit unmöglich.
Nun stand viel auf dem Spiel: Die Wahl, der Zeitplan – und das öffentliche Bild der Landeskirche. Wieder Gespräche. Wieder Gewissensfragen.
14.57 Uhr das Ergebnis des sechsten Wahlgangs: Ein Synodaler wechselte zu Carsten Rentzing – diese 40. Stimme brachte die Mehrheit. 38 Synodale stimmten für Tobias Bilz, eine Stimme war ungültig. Carsten Rentzing atmete tief durch.
Neben ihm saß der knapp unterlegene Landesjugendpfarrer und reichte ihm die Hand, dann ging er leise davon, während die Gratulanten Aufstellung nahmen. Manche Gesichter strahlten. Andere waren gerötet.
Bis knapp vor den letzten Wahlgang hatten Synodale Gott um eine weise Entscheidung gebeten – nach der Wahl hatten einige sichtlich Mühe mit ihr. Der künftige Bischof versprach ihnen in seinen ersten Worten, »ein offenes Ohr und ein offenes Herz« haben zu wollen für jeden in der Landeskirche. »Ich reiche Ihnen allen die Hand.«
Wie der künftige Landesbischof Carsten Rentzing seine Kritiker überzeugen will, seine Kinder sein Amt mitprägen werden – und warum vielleicht gerade Konservative einen Sprung nach vorn ermöglichen können, lesen Sie im SONNTAG-Digital-Abo hier.
Paul schreibt:
05. Juni 2015, 10:51
Lieber Paul,
Ich habe einen Zusammenhang gesehen: Nachdem Herr Flessing Albrecht Häußler auf einen Trunk im "Prellbock" nach Lunzenau eingeladen hatte, verstand ich Ihres als eine mögliche Verabredung gleich in Leipzig. Und mein Gedanke: Da könnte ich mich eigentlich dazuscharen. Das war mein Zusammenhang. Ein anderer war mir nicht "momentan".
Mit freundlichem Gruß
Johannes
Liebe Britta, liebe A-Seite,
das passt in das von dir beschriebene Bild. Da siehst du, was der Toleranzbegriff bei den liberalen Bibelkritikern wert ist.
Da schreibt man einen sachlichen ausgewogenen Beitrag ohne Polemik und die Reaktionen sind:
Gast schreibt:
05. Juni 2015, 1:06
NEEEEIIIIINNNN! Nicht schon wiiieeeedeeerrr ...
Paul schreibt:
05. Juni 2015, 8:48
„Als dann aber die Leute die Bibel lasen – ohne jedes Verständnis – wie wir es hier im Forum ja auch erleben…“
„Er hat nämlich gemerkt, dass aus dem voraussetzungslosen Lesen der Heiligen Schrift oft schlimmer Unfug herauskommt – auch das lässt sich hier bei einigen Verteidigern der Heiligen Schrift bemerken. Sie machen aus diesem Buch ein Mordinstrument. Leider hab ich nicht die Gabe Luthers und des letzten lutherischen Laien, diesen üblen Gesellen mit der angemessenen Sprache zu begegnen.“
"Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein und die hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen. Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Meer durchzieht, damit ihr einen Judengenossen gewinnt; und wenn er's geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr."
„Was ich als Platoniker sagte (Nicht alle haben ein Recht auf eine Meinung.), gilt auch hier.“
Hier zeigt sich nichts von irgendeiner evangelischen Weite, die man gern anpreist; hier haben wir eine Art Gesinnungsdiktatur. „Nicht alle haben ein Recht auf eine Meinung“ – das ist der beste Beweis für die Fundamentalisten auf der B-Seite.
LG, Bastl
Nun, werter Herr Sebastian, an welcher Stelle hat der verehrte Paul denn Unrecht? Schauen Sie sich den rheinländischen Blindgänger an! Schauen Sie in den Spiegel! Evangelische Weite kann ja wohl nicht bedeuten, daß jeder Schwachfug erlaubt wird! Oder sehen Sie das anders?
"Evangelische Weite kann ja wohl nicht bedeuten, daß jeder Schwachfug erlaubt wird!"
Sie sollte mit dem "Paul" nicht so srark ins Gericht gehen. Er tut ja nichts, er will ja nur spielen!
Liebe sogenannte "A"-Fraktion, könnte mal bitte jemand von Ihnen wieder liebevoll auf den Beobachter reagieren? Nicht, dass der noch ganz depressiv wird, weil niemand von Ihnen mit ihm spricht. Ich kann Sie natürlich verstehen, aber er wähnt ja, dass er zu Ihnen gehört. (Er tut mir schon richtig leid.)
Herzlich
Ihr Paul
P.S. Ich schreib Ihnen das auch im Nachbar-Forum.
Naja, so ganz mit Spielen gibt er sich doch nicht zufrieden, ein wenig (Auf)hetzen versucht er doch auch noch. Naja, da haben wir den Kleinen wenigstens beschäftigt!
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