Lieber Bastl,
nachdem ich nun näheres vom Stuttgarter Kirchentag erfahren habe, wundert mich nichts mehr, ich bin schlichtweg entsetzt! Man kann nur für Herrn Dr. Rentzing beten, daß er hier und da mal einen Augiasstall ausmistet (ja, der Vergleich ist nicht aus der Bibel!) und hoffen, daß er nicht zu sehr in irgendwelche Grabenkämpfe verstrickt wird. Ich kann dann auch verstehen, wenn sich die Öffentlichkeit wehrt, das mit Steuergeldern zu sponsern. (bei einer RTL-Umfrage letzte Woche waren immerhin 55% gegen eine Homoehe, also von wegen die Mehrheit dafür. Vielleicht ein Lichtblick: es scheint, als ob doch langsam manchen Leuten die Augen aufgehen und sie die linksgrünen Verirrungen satt haben!)
Es hat jeder das Recht, seine Meinung und seine Art der Bibelauslegung für die einzig richtige zu halten. Aber es hat keiner einen Anspruch darauf, daß es der andere es auch so sieht bzw. daß es auch objektiv so ist! Wer relativ vorbehaltlos an die Sache herangeht, sieht, daß es in beiden Lagern das gibt, was einander vorgeworfen wird.
Viele Grüße
Britta
Der überraschende Bischof
In der längsten Bischofswahl Sachsens gewann knapp der konservative Carsten Rentzing. Wie kam es dazu – und was sagt das über die Situation der Landeskirche?Plötzlich stand Energie im Raum. Hitzige Diskussionen in kleinen Gruppen, Kopfschütteln, lauter wurde es auch. Drei erfolglose Wahlgänge brauchte die Synode, bis den meisten in ihr klar wurde: Diese Wahl wird sehr knapp, sehr lang – und sie wird sehr viel sagen über die augenblickliche Lage der Landeskirche.
Sie bot das ganze Panorama. Und rüttelte es zugleich gehörig durcheinander. Ging es um einen Lager-Wahlkampf zwischen so genannten Liberalen und Konservativen? Wäre es so, wäre der Ausgang klar gewesen: Der Sächsischen Bekenntnisinitiative, die sich gegen den Kirchenleitungsbeschluss zur Öffnung von Pfarrhäusern für homosexuelle Paare stark gemacht hatte, stehen nur höchstens 15 von 80 Synodalen nahe.
Doch vom ersten Wahlgang an lag überraschend der auch in dieser Frage konservative Markneukirchener Pfarrer Carsten Rentzing – dem Beobachter wie viele Synodale nur Außenseiterchancen zumaßen – mit über 33 Stimmen im Vorsprung. Viel spricht dafür, dass dies in erster Linie kein Votum etwa gegen eine Öffnung in Sachen Homosexualität war – sondern für einen Theologen mit Profil, freundlichem Mut zur Kante und einen Mann der Gemeindebasis. Nicht wenige Synodale, die durchaus nicht in allen Punkten eins sind mit Rentzing, unterstützten ihn deshalb. Eine Mehrheit aber fehlte ihm.
23 Synodale stimmten im dritten Wahlgang am Sonnabendnachmittag für Landesjugendpfarrer Tobias Bilz, 17 für die Dresdner Pfarrerin Margrit Klatte und vier für Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer. Deren Anhängern waren es, die am heftigsten diskutierten: Sie wollten einen etwa in der Frage der Homosexualität konservativen Kandidaten verhindern – doch auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen können sie sich nicht. Den einen war dieser Kandidat zu nebulös, den anderen jener zu wenig theologisch – oder zu hochtheologisch. Oder es gab menschliche Dissonanzen.
Geschlossene Reihen gab es nicht einmal unter den Frauen. 28 weibliche Synodale wählten mit, doch die erste mögliche Bischöfin Margrit Klatte erhielt im vierten Wahlgang am Sonnabendabend nur noch zwölf Stimmen. Die Zustimmung zu Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer war von zehn Stimmen im ersten Wahlgang auf zwei am Abend ebenfalls geschmolzen – offenbar zugunsten von Tobias Bilz, der mit 31 Stimmen nah an Carsten Rentzing heranreichte. Aber eben nur fast.
Vor der Stichwahl zwischen Rentzing und Bilz lag eine harte Nacht für einige Synodale. Mit vielen Gesprächen, mit Zweifeln, Gewissensfragen. Das Ergebnis am Sonntagvormittag: Fast die Hälfte der Klatte-Wähler wechselten zu Rentzing, der mit 39 Stimmen nur noch zwei Wähler mehr gewann als Bilz. Doch drei Synodale konnten sich für keinen der beiden Kandidaten entscheiden und machten damit eine Mehrheit unmöglich.
Nun stand viel auf dem Spiel: Die Wahl, der Zeitplan – und das öffentliche Bild der Landeskirche. Wieder Gespräche. Wieder Gewissensfragen.
14.57 Uhr das Ergebnis des sechsten Wahlgangs: Ein Synodaler wechselte zu Carsten Rentzing – diese 40. Stimme brachte die Mehrheit. 38 Synodale stimmten für Tobias Bilz, eine Stimme war ungültig. Carsten Rentzing atmete tief durch.
Neben ihm saß der knapp unterlegene Landesjugendpfarrer und reichte ihm die Hand, dann ging er leise davon, während die Gratulanten Aufstellung nahmen. Manche Gesichter strahlten. Andere waren gerötet.
Bis knapp vor den letzten Wahlgang hatten Synodale Gott um eine weise Entscheidung gebeten – nach der Wahl hatten einige sichtlich Mühe mit ihr. Der künftige Bischof versprach ihnen in seinen ersten Worten, »ein offenes Ohr und ein offenes Herz« haben zu wollen für jeden in der Landeskirche. »Ich reiche Ihnen allen die Hand.«
Wie der künftige Landesbischof Carsten Rentzing seine Kritiker überzeugen will, seine Kinder sein Amt mitprägen werden – und warum vielleicht gerade Konservative einen Sprung nach vorn ermöglichen können, lesen Sie im SONNTAG-Digital-Abo hier.
Das geht aber nun wirklich zu weit, wie Sie unsere Kirche bezeichnen und ist eine schlimme Verleumdung! Außerdem wissen Sie ja nicht wie unser zukünftiger Landesbischof, noch dazu in dieser Position tatsächlich ist und auch ihre Erwartungen zur Zufriedenheit erfüllt.
Glauben Sie an sich und an Gott. Mit diesem Selbstbewusstsein kann sie auch nicht so schnell die Kirche oder die Minderheit, der für mich sicherlich kommenden Homo-Ehen ärgern.
Nur ein Rat, auch für Beobachter und Co., um nicht wegen Nebensächlichkeiten wie der Vermietung der Pfarrhauswohnung oder Scheufler das Wichtigste zu vergessen.
Noch zu meinem letzten Satz.
Ich halte es regelrecht weltfremd, wegen Nebensächlichkeiten wie Homos, Vermietung der Pfarrhauswohnung, Scheufler, A oder B Christ, Stuttgarter Kirchentag (vielleicht weil Bodo Ramelow sprach) sich den Kopf zu zerbrechen.
Wir sollten unser Gehirn für wichtigere Fragen verwenden, wie aktuell der Krieg in der Ukraine, den islamistischen Terror und die Flüchtlingskrise. In christlicher Verantwortung eine Position zu solchen Fragen beziehen und uns nicht in gegenseitigen mit Verleumdungen, wie von Britta über unsere Kirche von vorneherein hier zu disqualifizieren.
Lutz Schuster
!. Was ist weltfremd? Passier das alles nicht in der Welt (und leider auch in der "Kirche!)?
2. Das Eine chließt doch das Andere nicht aus!
P.S. Ich glaube der Ramelow ist da noch Einer der Harmlosensten!
Lieber Lutz,
Sie müssen sich jetzt nicht aufregen. Sie gehören nicht zu den Anderen, die Beo aus-chließt. Und von den Beherrschern der Steigerung ist der Gelberste Joachim "da noch Einer der Harmlosensten!"
Sie sollten ihn stattdessen mal liken. Er bekommt überhaupt keinsten Zuspruch mehr.
Gute Nacht!
Johannes
Auch von Theo ist es eine Verleumdung wenn er die Kirche Irrenhaus nennt. Das ist auch wie Frau Britte hier: „Man kann nur für Herrn Dr. Rentzing beten, daß er hier und da mal einen Augiasstall ausmistet“ .
Diesen sind für mich letztlich schlimme Verleumdung unser Kirche. Das man sich vielleicht über die Dummheit und Frechheit eines Pfarrer oder eines Mitarbeiter ärgert, berechtigt nicht zu solche Vergleiche.
L. Schuster
Die Einen sehen das so, die Anderen so!
Wenn Sie der deutschen Sprache mächtig wären, sehr geehrter Herr Schuster, dann hätten Sie (nicht blind vor Wut beim Namen Britta) gelesen, wie es dort stand: " ...hier und da mal einen Augiasstall ausmistet..." Wie viele Kirchen haben wir denn? Und wenn Sie einen letzten Funken Realitätssinn hätten, wüßten Sie, daß es die "Augiasställe" überall gibt. Nochmal zum Mitmeißeln: ich habe nicht die Kirche "Augiasstall" genannt sondern habe mit dem Begriff die Dreckecken, die es dort genauso wie anderswo gibt, bezeichnet.
Da keiner der sonst üblichen Dauererregten sich darüber beschwerte, haben es wohl alle außer Sie begriffen.
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