Bastl schreibt: 10. September 2015, 23:15
Hallo Bastl,
natürlich muss auch die Offenbarung ausgelegt werden. Seriös ist eine solche Auslegung für mich, wenn sie die großen Linien aufzeigt, in der Gott als Herr über diese Welt letztlich an sein Ziel gelangt - und das Wüten seines großen Gegners. Für unseriös halte ich Auslegung, die die Details der Offenbarung mit Einzelheiten der Zeitgeschichte füllt und sich dabei sehr sicher ist. Die Liste der Beispiele dafür ist lang, angefangen von den Zeugen Jehovas über Wim Malgo und Norbert Lieth u.v.a.m. Auch Luther war in seiner Daniel-Auslegung nicht ganz frei davon. Mit den mittlerweile verblichenen vermeintlichen Antichristen ließe sich ein ganzer Friedhof füllen. Und auch wenn man berücksichtigt, dass sich die Offenbarung in Wellen bewahrheitet, ist die Selbstsicherheit, mit der die Thesen vorgetragen wurden, befremdlich.
Natürlich kann man die Ereignisse der Weltgeschichte im Blick auf die Offenbarung ansehen, man sollte aber nicht vergessen, dass die Blickrichtung dieses Buches das Heilige Land und nicht z.B. Europa ist. Und deshalb halte ich es z.B. für aufschlussreicher, dass nun der (hier doch auch vielgelobte) Putin seinen Fuß ganz nahe an Israel setzt.
Und nochmal abschließend zur Flüchtlingsfrage: ich habe zu dieser Problematik eine Meinung. Ich habe aber auch geschrieben, dass ich es für möglich halte, mich im Blick auf die Folgen zu irren.
Und deshalb gehört für mich in dieser Frage beides dazu: den hier angekommenen Menschen mit Menschlichkeit und Barmherzigkeit zu begegnen und gleichzeitig von der Politik zu erwarten, dass der ungezügelte und unkontrollierte Zustrom nicht so weiter geht (was auch mit den Zuständen in den Herkunftsländern zu tun hat).
Und ganz nebenbei glaube ich auch nicht, dass die Vertreter der Karmelmission in ihren Ländern den Moslems mit Abwehr und Feindseligkeit begegnen, sondern in der Liebe Jesu. Was dann zurückkommt, ist natürlich eine andere Frage.
Christoph
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