Man kann sächsischen Kirchgemeinden Aktionismus vorwerfen oder auch nicht. Doch was auf dem Gebiet der Flüchtlingshilfe in jüngster Zeit an Anstrengungen unternommen wurde, ist aller Ehren wert. Da werden Flüchtlingsheime aufgesucht, Kontakte geknüpft, Menschen begleitet, Sprache gelehrt und gelernt, gemeinsam Gottesdienste gefeiert. Christen sind hier in hohem Maße mit engagiert. Teilweise, wie beim Kirchenasyl, arbeiten sie sogar bis in juristische Grenzbereiche hinein.
So wichtig wie das Flüchtlingsthema und die Hilfe dabei ist, so darf es trotzdem nicht alle anderen Themen überlagern beziehungsweise andere Hilfsbedürftige verdrängen. Nicht wenige von Armut Betroffene fühlen sich aber verdrängt durch die enormen Anstrengungen in der Flüchtlingshilfe.
Auch wenn die Zuwanderer nicht mehr Geld als Einheimische erhalten, so scheinen sie doch eher im Blickpunkt für Hilfsangebote zu stehen. Das schürt Neid und auch Missgunst, wovon schon genug auf den Straßen zur Schau getragen wird. Denn die sozialen Probleme, die es vor der Flüchtlingskrise gab, sind nicht auf einmal weg oder schwächer geworden. Im Gegenteil: Manche haben sich, wie bei der Wohnungssituation, durch die enorme Zuwanderung noch verschärft. Doch im Moment entsteht der Eindruck, dass Wohnungen nur für Flüchtlinge gesucht werden.
Die Diakonie tut gut daran, immer wieder auch andere Benachteiligte und soziale Brennpunkte in der Öffentlichkeit hervorzuheben. Das öffnet den Blick für die »alten« Probleme, die genauso gelöst werden müssen wie die »neuen«. Denn Integration heißt nicht nur, Neues aufzunehmen, sondern auch Altes bei sich zu halten. Das erfordert Aufmerksamkeit.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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