Nikolaus von Amsdorf: Der erste evangelische Bischof im deutschsprachigen Raum musste sich großen katholischen Widerstands erwehren. Deshalb suchte er vor 475 Jahren, am 10. August 1545, den Rat Martin Luthers. Doch die Lage eskalierte weiter.
Eindrucksvolle Grabplatte: Nikolaus von Amsdorf fand seine letzte Ruhe vor dem Altar der Eisenacher Georgenkirche. ©
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eisenach
Der Theologe Nikolaus von Amsdorf schrieb mit seinem Wirken in Mitteldeutschland Kirchengeschichte. In Magdeburg, Eisenach, Goslar und Naumburg tragen Straßen seinen Namen. Von ihm sind außer Schriften auch vier zeitgenössische Bildnisse und ein Kupferstich, der dem Bild auf der Grabplatte ähnelt, überliefert. Der Kupferstich befindet sich in der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen in Halle.
Nikolaus von Amsdorf wurde am 3. Dezember 1483 in Torgau geboren, das neben Wittenberg damals als Hauptresidenz der ernestinischen Kurfürsten diente. Der Junge entstammte einer Familie, die dem kurfürstlichen Hof nahestand. Der Großvater väterlicherseits übte in Torgau die Ämter eines Oberkanzleischreibers und Vogtes aus. Der Vater wiederum gebot als Amtmann über Mühlberg.