
Nun werden allerorten mit eisernem Besen alle Reste des lästigen, naiven und weltfremden Pazifismus weggekehrt, als wäre er eine nunmehr völlig unmöglich gewordene Position. Im Eiltempo geht es gerade zurück in den Kalten Krieg, inklusive allen Donnerhalls militärischer Abschreckung und Aufrüstung. Schon werden wieder die Hacken zusammengeschlagen und die Augen geradeaus gerichtet – zurück in den Kasernenhof und hinaus aufs Feld scheint die einzig mögliche Devise zu sein. Wiedereinführung der Wehrpflicht, Ultra-Hochrüstung, Waffenlieferungen – all das liegt auf dem Tisch und wird mit Endzeitrhetorik durchgepeitscht. Und die Zinksärge werden folgen.
Doch gerade jetzt käme es auf eine starke Friedensstimme an. Gerade jetzt käme es auf Alternativen an, auf Durchbrechung des kriegsschürenden Schwarz-Weiß-Denkens und Einschwörens auf Feindbilder. Bevor nun auch die Kirchen ins allgemeine Kriegsgebrüll einstimmen und zu den Waffen rufen, sollte geprüft werden, ob das in der Spur des Mannes aus Nazareth liegt und wirklich der Lösung von Konflikten dient. Wenn die Welt nicht an den (atomaren) Abgrund geführt werden soll, müssen Friedensverhandlungen her, die ernsthaft von militärischer Neutralität, Rücknahme militärischer Bedrohungskulissen und globaler Sicherheitsarchitektur handeln und so Auswege zum Frieden eröffnen.
Eine weitere Eskalation spielt nur den Kriegstreibern und Rüstungskonzernen in die Hände. Jetzt müssen Friedenssignale gesendet und Brücken gebaut werden. Im Geist des Friedensstifters Jesus soll das auch (erstmal) einseitig, vorauslaufend erfolgen. Wenn alle ins gleiche Kriegshorn blasen, geht die Friedensstimme unter. Es ist aber der Auftrag der Kirche, diese Friedensstimme zu sein und durchzuhalten.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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