Lieber Paul,
mir war offenbar völlig entgangen, dass Sie ein Gespräch mit mir wünschten. Ich scheue natürlich kein Gespräch, ich bin nur nicht ständig hier und kontrolliere nach, was geschieht.
Mittelprächtig - das ist eine reine persönliche Geschmackssache, keinerlei Kriterien, keinerlei objektive Geltungsansprüche. Ich habe keine großen Erwartungen, wenn ich zur Kirche gehe. Das klingt vielleicht negativer als es gemeint ist. Tatsächlich mag ich eher die Liturgie. Zum Glück kann mein Pfarrer gut singen. Wenn die Predigt dann auch noch besser ist (wieder nach rein persönlichem Empfinden) bin ich angenehm überrascht. War übrigens bei der von mir erwarteten "mittelprächtigen" Predigt so. Meistens bin ich aber nicht überrascht.
Und was fromme Gemeinden und ihre Gnadenfähigkeit anbelangt: Gnade wird von Gott gewährt - schön so. Auf menschliche Gnade möchte ich nicht angewiesen sein. Trotzdem sind meine Erfahrungen mit "Frommen" anscheinend anders als die von manchen Leuten hier, weshalb ich denke, dass die "Begnadigungsfähigkeit" bei "Frommen" eher unterschätzt wird - und bei den "Toleranten" übrigens eher überschätzt wird.
Schöne Grüße,
Manuel
Bekenntnisinitiative dankt für Schutz ihrer Position
Stellungnahme zum Synodenbeschluss fordert konservative Christen zu klarem Bekenntnis gegen gelebte Homosexualität aufDer dreijährige Gesprächsprozess über das Schrift- und Kirchenverständnis ist auf der Frühjahrssynode der Sächsischen Landeskirche gerade beendet und »in Gottes Hand gelegt« worden - nun folgt die Stellungnahme der Sächsischen Bekenntnisinitiative dazu. Unter dem Titel »Keine Einigung, aber Raum und Schutz für konservative Christen« sind die Gegner gelebter Homosexualität »unserer Kirche dankbar, dass sie dem gesellschaftlichen Trend der Ausgrenzung widersteht und uns auch Schutz vor Verleumdung und Angriffen gewährt«. Sie fordern daher alle gleichgesinnten Gemeindeglieder auf, »den gewährten Raum in unserer Kirche freimütig, liebevoll und klar zu nutzen«, um »unser Verständnis der biblischen Aussagen, in denen die gelebte Homosexualität als Sünde vor Gott benannt wird«, zu bezeugen. Ausdrücklich wendet sich die Initiative gegen Rückzug, Resignation oder Kirchenaustritt.
Erklärung der Bekenntnisinitiative (pdf)
Patty schreibt:
03. Mai 2015, 16:27
Liebe Patty, sollen wir mal so tun, als ob wir uns noch nicht kennen?
Warum sollte Nina Vorurteile entkräften? Oder anders gefragt: Wie hätten denn die Juden Vorurteile entkräften sollen? Und hätten sie das gemusst? Was, wenn die Vorurteile stimmten? Gäbe es dann ein Recht, sich so zu verhalten, wie sich die Leute dort und der Beobachter hier verhalten? (http://a.sonntag-sachsen.de/2013/02/08/keine-erschutterungen/comment-pag... ) Sie machen ja von Anfang an Vorwürfe. "Habt Ihr Euch etwa ungehörig verhalten? Da braucht Ihr Euch ja nicht wundern!" Warum fragen Sie nicht, ob sich die andere Seite unangemessen verhält? Weil es ja immer an den Homos liegen muss? Das fände ich dann ziemlich bigott.
Wegziehen und die Leute sich selbst überlassen scheint da eine gute Alternative – übrigens lässt sich das in manchen Gegenden schon ganz gut beobachten, was passiert, wenn junge und gut ausgebildete Leute – oft Frauen – aus diesen oder jenen Gründen gehen. Es gibt Gegenden in Deutschland, da wollen wahrscheinlich auch Sie keine Vorurteile mehr entkräften. Und nein – nicht in Gegenden mit einem hohen Anteil an Migranten. Eher etwas südlich von dort, wo die Sachsen so gern Urlaub machen. Für Soziologen (und Ethnologen – na gut: Und Ornithologen) ein Paradies!
Nein, es gilt denen entgegenzutreten. Toleranz (dem Wortsinn nach) für die SBI – unbedingt! Aber sie sollten sich wirklich die Frage stellen, ob sie eine Einbahnstraße erwarten. Lieber würde ich diese Leute die Kirche spalten lassen – und glauben Sie mir: Ich weiß, was das bedeutet. Deshalb schreibe ich hier ja mit, um zu vermitteln. – als dass weiter Menschen wie Nina von wildgewordenen Fundamentalisten kaputtgemacht werden! (Und ich sage das mit Trauer.)
Herzlich
Paul
Beobachter schreibt:
03. Mai 2015, 17:09
Lieber Herr Flessing,
ich verstehe, dass Sie Verständnis haben. Hat vielleicht etwas mit Weisheit zu tun. Verstehen Sie im Gegenzug, warum ich angewidert bin?
Herzlich
Ihr Paul
Gert Flessing schreibt:
04. Mai 2015, 6:44
Lieber Herr Flessing,
ich denke an die, die nicht ausweichen können. Die diesen Menschen auf Gedeih und Verderben ausgeliefert sind. Und es bleibt die Frage: Sind die, die in der SBI sind, dort tolerant, wo sie den Ton angeben? Oder ist es eine Einbahnstraße. Da ein Vertreter dieser Minderheit jetzt durch die Lande tourt, kann man ihn das ja mal fragen.
Lieber Herr Flessing, runterbeugen und lächeln ist gut, wenn die anderen Opfer sind. Wenn ein Opfer sich zum Täter macht, darf man ihm auch mal auf die Füße treten (In Liebe natürlich, klar! Mit Liebe wird von diesen Leuten ja auch alles gerechtfertigt – selbst ihre gottlose Lieblosigkeit.).
Herzlich
Ihr Paul
Paul schreibt: 30. April 2015, 17:37: “ Lieber Christoph, aber ich habe mich doch schon zurückgehalten.“
Zitate von Paul aus diesem Thread:
Die WahrheitsdienerInnen fordern für ihre Wahrheit zwar Toleranz, ihre Wahrheit erlaubt ihnen aber keine.
Vergessen Sie das Schwert nicht
Das Böse muss man ausrotten.
Und ja, so sind diese Menschen. Sie wissen, was falsch ist – bei den anderen.
würde Dich ohne Skrupel in die Hölle schicken
als dass weiter Menschen wie Nina von wildgewordenen Fundamentalisten kaputtgemacht werden!
Lieber Paul,
ich habe lange überlegt, ob ich noch einmal etwas schreiben soll. Aber vielleicht nur kurz noch etwas zur Verdeutlichung. Da Paul sich hier so genüsslich auf die SBI einschießt: meines Wissens bin ich von den hier Mitschreibenden der einzige, der eine Verbindung zur SBI hat. Also muss ich davon ausgehen, dass Sie mich hier in dieser Weise wahrgenommen haben. Und wenn nicht – schließlich geht es ja nicht um meine Person – dann die SBI als Ganzes. Das deckt sich allerdings in keiner Weise mit meinen Wahrnehmungen aus diesem Forum (auch aus den Zeiten, in denen hier noch andere Christen, die der SBI nahestehen, mitschrieben). Aber man kann sich die Wahrheit eben auch zurechtlügen. Angenehmer Nebeneffekt: Paul setzt sich durch die Karikierung seines Gegenübers viel deutlicher ins Recht.
Wenn Sie dann noch berücksichtigen, dass die Menschen, auf die Sie sich jetzt sicher gleich beziehen wollen, aus verschiedenen Gründen keine Glieder der sächsischen Landeskirche sind, wird das hoffentlich noch offenkundiger.
Da frage ich mich im Blick auf die obengenannten Zitate schon, wie Paul erst redet, wenn er sich nicht mehr zurückhält. Und das bringt mein Vertrauen auf die „Zusicherung von Gewissensschutz“ schon etwas ins Wanken (ja, ich weiß, Paul ist nicht die sächsische Landeskirche). Überdies bin ich nicht zwingend darauf angewiesen, dass mir Bischof, Kirchenleitung und Synode zustimmen / meine Position schützen. Und vielleicht wäre es auch klüger, deutlicher zu artikulieren, was man in Zukunft eigentlich will und wer dabei nur noch stört. Da wüsste ich dann endlich, woran ich bin.
Lieber Paul,
leider habe ich den Schlussgruß vergessen. Deshalb jetzt noch:
Herzliche Grüße
Ihr Christoph
P.S. Und besser als " Paul schreibt: 04. Mai 2015, 9:12" hätte ich meine Worte nicht unterstreichen können. Habe es leider erst nach dem Ansenden gelesen.
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