Britta schreibt:
17. März 2015, 13:24
Lieber Britta,
ich meine, dass aus Herrn Wagners Worten ein ähnlich funktionales Verständnis herausklingt – unabhängig, wie der eine oder der andere es nun konkret meinen. Und ich bin überzeugt, dass beide sehr entsetzt reagieren würden, wenn man sie darauf ansprechen würde. Wissen Sie, was das besondere an der Theorie des kommunikativen Handelns ist? Alle Betroffenen sollen zu Wort kommen – gleichberechtigt. Und die, die von den Folgen besonders betroffen sind, müssten zustimmen.
Für mich ist das Christentum keine Religion – konkrete Ausformungen haben natürlich religiöse Züge. Die sind aber immer wieder in Frage zu stellen.
Und ich finde Legida schon Strafe genug. Fragt sich nur, wofür? Naja.
Kommen Sie beim Link-Öffnen nicht auf einen konkreten Beitrag? Dann würde ich das noch mal verdeutlichen.
Als Abaelard gelebt hatte, galten die Christen als die barbarischen Horden. Die wurden von den gebildeten und aufgeklärten Muslimen so betrachtet, wie wir heute den IS betrachten – mit einem gewissen Recht. Können Sie hier noch mal nachlesen: http://a.sonntag-sachsen.de/2014/04/04/brauchen-wir-das-blut-jesu/commen...
Mal sehen, wie es dann in wieder 800 Jahren aussieht.
Es war die Option des häretischen Bulgaren → hat etwas mit russischen Erfindergeist zu tun. Der Mann ist vor kurzem gestorben.
Zum Evangelisationsheldes Ihrer Jugend: Das stelle ich im ersten Falle gar nicht infrage. Ich kann mir vorstellen, dass er auf die Äußerung des Beobachters damals genauso reagiert hätte wie der gemeinsame Bekannte von Ihnen es tat.
Zur Durchlässigkeit und ihrer Begrenzung: Nun, dann können Sie sich freuen, weil die Zeit für Sie spielt. Es wird wieder schwerer. Oder anders: Die Kreise, die entscheiden, was gespielt wird, passen schon auf. Ich bin für égalité. Immer hab ich Pech Mit dem Zeitgeist.
Herzlich
Ihr Paul
Keine Einigung nach Gesprächsprozess
Abschlussbericht: Kaum Annäherung der Positionen nach Diskussion über das Schrift- und KirchenverständnisDer dreijährige Gesprächsprozess in der sächsischen Landeskirche über das Schrift- und Kirchenverständnis geht ohne eine Einigung zuende. Die eingesetzte Arbeitsgruppe im Landeskirchenamt kommt in ihrem Abschlussbericht zu dem Fazit, "dass bei allem Bemühen um gegenseitiges Verstehen und aller Bereitschaft, die eigenen Argumente zu prüfen, sich die jeweiligen geistlich-theologischen Grundüberzeugungen kaum verändert haben". Unter diesem Gesichtspunkt sei ein Konsens nicht zu erreichen, heißt es in dem Bericht. Das zehnseitige Papier ist am 20. Februar von der Kirchenleitung intensiv diskutiert und an die Synodalen weitergeleitet worden. Die Frühjahrssynode wird sich auf ihrer Tagung im April ausführlich damit beschäftigen.
Der Gesprächsprozess war 2012 von der Landessynode ins Leben gerufen worden, nachdem die Kirchenleitung beschlossen hatte, das Pfarrhaus in seelsorgerlich begründeten Einzelfällen auch für homosexuelle Partner zu öffnen. Dieser Beschluss hatte für heftige Diskussionen in der Landeskirche gesorgt und unter anderem zur Bildung der Sächsischen Bekenntnis-Initiative geführt, die eine Rücknahme des Beschlusses fordert. Wie es im Abschlussbericht heißt, sei der Gesprächsprozess mit verschiedenen Veranstaltungen wie Tagungen, Seminaren und den fünf Podiumsdiskussionen des Sonntag zwar flächendeckend, aber je nach Region sehr unterschiedlich geführt worden. Die breite Masse der Kirchenglieder habe das Thema nicht oder nur wenig verfolgt. "Theologisch bemerkenswert war die Überschneidung ethischer und dogmatischer Aspekte. Die Auffassung, dass Lebensfragen lediglich in den Bereich der Ethik gehören und damit den status confessionis nicht berühren, wurde infrage gestellt. Insofern erwies sich die Frage nach dem status confessionis als Teil des Problems, nicht als dessen Lösung", heißt es im Bericht weiter.
Im Verlauf des Gesprächsprozesses hätten sich nur wenige Glieder von der Landeskirche getrennt. Die meisten seien bereit, den Konflikt auszuhalten. So sei abschließend deutlich geworden, "dass das, was uns beieinander hält, sich in der gemeinsamen Bezugnahme auf Jesus Christus als der Mitte wiederfindet".
lieber Paul,
das verstehe ich nicht, wieso ist das Christentum für Sie keine Religion?
Sehen Sie, Sie vergleichen die Christen zu Abaelards Zeiten mit IS etc. heutzutage, was wieder übereinstimmt mit den Jahrhunderten Entwicklungs- und Humanisierungsdefizit des Islam. Von wo aus aber werden wir sehen, wie es in 800 Jahren aussieht?
Und ich finde die ...gidas keine Strafe sondern notwendig. Es ist nicht alles gut in D. Unsere Freiheit ist am Schwinden, zum einen durch jene, die sich eben nur für... interessieren, zum anderen durch jene, die bestimmte Interessen über Leichen hinweg forcieren. Ich habe schon manchmal Freiheit mit Sicherheit eingetauscht und habe es niemals bereut! Insofern - ich bin kein Anhänger der egalite sondern der liberte (außerdem ist sie das Verbindende zwischen den Slogans zweier Völker).
Meinten Sie mit russischem Erfinder Kalashnikov?
Wie meinen Sie, daß die Zeit für mich spielt? Beruflich? Oh ja - meine Fachgruppe ist am Aussterben, zumindest in unserer Region, zusehens, immer schneller... Wegen der Wette? Psst, ich will jetzt niemanden noch mehr reizen... Oder?
Herzlich
Ihre Britta
PS. in Erinnerung an alte Zeiten, vielleicht ist es ja auch so:
Gott im Mittelalter
Und sie hatten Ihn in sich erspart
und sie wollten, daß er sei und richte,
und sie hängten schließlich wie Gewichte
(zu verhindern seine Himmelfahrt)
an ihn ihrer großen Kathedralen
Last und Masse. Und er sollte nur
über seine grenzenlosen Zahlen
zeigend kreisen und wie eine Uhr
Zeichen geben ihrem Tun und Tagwerk.
Aber plötzlich kam er ganz in Gang,
und die Leute der entsetzten Stadt
ließen ihn, vor seiner Stimme bang,
weitergehn mit ausgehängtem Schlagwerk
und entflohn vor seinem Zifferblatt.
A.Rau schreibt:
17. März 2015, 13:30
Lieber Herr Rau, darauf würde ich es ankommen lassen.
Und da in der EKD sowieso vor allem Unsinn geredet wird – oder die ökonomische Umbildung der Kirche betrieben wird – wäre das doch gar nicht so schlimm.
Es käme dann allerdings nicht mehr auf die EKD an, sondern auf uns.
Damit wäre dann beiden Seiten nicht gedient. Also plappern wir noch eine Weile weiter lustig durcheinander - vielleicht fallen noch einige darauf herein?
Herzlich
Ihr Paul
Zweitleser schreibt:
17. März 2015, 16:35
Lieber Zweitleser, herzlich Dank für Ihren Einsatz. Aber wie schon an Britta geschrieben – meinetwegen müssen Sie das nicht tun. Wenn er etwas wissen wollte, könnte er ja mich fragen. Da er aber weiß, dass ich ihm nur antworte, wenn er sich vorher bei einigen Leuten entschuldigt, wird er das nicht tun.
Aber zwei Dinge fallen auf, da mache ich Sie aufmerksam: Einer seiner Dauerschleifen war: Getroffene Hunde bellen (bei wechselnder Schreibweise). Und fühlt er sich ständig angesprochen. Da fragt man sich doch, warum?
Zum zweiten: Das, was er hier beklagt, hat er in den letzten Jahren ständig gemacht. Wie nennen Sie jemanden, der etwas von anderen fordert, dies aber selbst nicht tut? Eben.
Herzlich
Ihr Paul
Weil es Ihnen gar nicht möglich ist etwas zu konkretesieren, das se nicht gibt, weil Sie Unwahrheiten verbreiten!
Es kann ihm nicht möglich sein, weil das nicht geht: "etwas zu konkretesieren, das se nicht gibt" - Wer ist "se": Krete? Und wer ist wieder Konkrete? Ihre schwule, aus dem Pfarrhaus geschmissene Geliebte? - Ehe Sie andern vorwerfen, Unwahrheiten zu verbreiten, sollten Sie Ihre "Wahrheiten" wenigstens schreiben können! - Sonst kommt noch jemand auf die Idee, dass Ihre bezahlte Provokation aus islamistischen Hirnen kommt!
Merke: Wer hier integriert werden will, darf kein Wirtschaftsflüchtling sein (also nicht wegen Geld kommen) und er soll als erstes Deutsch können, schreit PEGIDA, pardon KÖGIDA...
1. Es ist ihm nicht möglich, weil es pure afterrederische Verleumdung ist, die jeder Grundlage entbehrt!
Deshalb möchte ich sie mir nochmals ausdrücklich verbeten haben! Ich weiß ja nicht, aus welcher Kasse er bezahlt wurde/ wird, ich habe und werde jedenfalls nie meine Seele verkaufen!
2. Jawoll Herr (verhinderter) Oberlehrer!
3. Einfach nur lächeln!
Britta schreibt:
17. März 2015, 21:42
Liebe Britta,
(unter anderem) Karl Barth meinte, dass Religion der Versuch des Menschen sei, mit Gott klarzukommen. Religion sei Unglaube – gar Sünde, indem Gott nicht geglaubt wird. Christlich ist es eben andersherum. Daher ist alle Form auch beliebig. Aber das können Ihnen andere vielleicht besser erklären.
Die Radikalisierung des Islams ist ein Kind des 20. Jahrhunderts – und (mit-)verantwortlich ist das christliche Abend- und Nachtland (Das liegt etwas westlicher – von England aus gesehen.)
In 800 Jahren schauen Sie vom Himmel aus zu (Leider kann ich Ihnen nicht sagen, wo der ist. Das wollten mir die wahren Christen nicht verraten [oder sie wussten es nicht].) Und ich sitze wahrscheinlich noch im Purgatorium.
Ihre Freiheit ist natürlich eine Freiheit in einem sicheren Rahmen – wie meine auch. Wirklich frei sind die, die auf dem Mittelmeer in Nußschalen treiben. Frei von jedem Recht, jedem Besitz, …!
Und die Zeit spielt für Sie, weil die Gesellschaft wieder Mauern aufrichtet, welche Durchlässigkeit verunmöglichen soll. Und ja, Einzelne schaffen es. Aber prinzipiell könnten Sie heute einem Kind bei der Geburt wieder einen Stempel an die Stirn machen, mit dem Hinweis, wo es hingehört. (Ich hatte das Glück, als Proletarierkind in einem egalitären System aufgewachsen zu sein, welches – für mich – rechtzeitig krachen ging.)
Herzlich
Ihr Paul
Manche Leute haben offenbar (angepaßt?) in einer Scheinwelt gelebt und tun esnoch!
Lieber Paul, dennoch trägt das Christentum die Form der Religion, indem sie versucht, gewisse Formen in der Beziehung zu Gott, zu beachten. Das beginnt bei Paulus und es wird, als das Christentum "Staatsreligion" wird, verstärkt.
Christliches Leben kann, in lockeren Gemeinschaften, auch anders geschehen. Aber es bleibt meist, wo es Formeln verwendet und Rituale pflegt, Religion.
Der Islam ist, von seiner Wurzel her, radikal. Mohammed wollte diese Radikalität, um sich zum einen von den Juden und Christen abzuheben. Er verwendet Bilder, die er dort findet, aber er spitzt sie zu. Zum anderen braucht er die Radikalität, um den Menschen seines Lebensumfeldes die Kraft zu geben, mit den herkömmlichen Göttern und Gottesvorstellungen zu brechen.
Er schuf mit dem Islam ein Instrument, das wohl stumpf werden kann. Aber weil der Koran, bis heute, das reine Wort Gottes ist, konnte der Islam immer wieder auch geschärft werden. Im Sonntag wurde nicht umsonst auf Wahab und Afghani als "Reformatoren" hingewiesen. Wenn letzterer Unterstützer gefunden hätte, wäre uns vielleicht manches erspart geblieben.
Gert Flessing
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