
In seiner ersten Ausstellung nach der Corona-Schließung nimmt das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig den weltweiten Selfie-Boom in den Fokus. Bis Januar 2022 präsentiert die Wechselausstellung "Immer Ich. Faszination Selfie" rund 600 Objekte, wie das Museum am Montag in Leipzig ankündigte. Besucher sollen vorbehaltlich der Genehmigung durch die Stadt ab Mittwoch mit Termin und Voranmeldung empfangen werden können.
Die Ausstellung behandelt unter anderem die Anfänge der Handy-Selbstporträts und ihren Einfluss auf die Gesellschaft. Auch ikonisch gewordene digitale Selbstporträts aus Politik und Gesellschaft, die Selfie-Flut an touristischen Sehenswürdigkeiten und die Selbstinszenierung in sozialen Netzwerken mitsamt Suchtpotenzial und ungesundem Körperkult werden thematisiert.
Weltweit entstehen den Angaben nach täglich rund 93 Millionen Selfies. Sie sorgten für echte oder vermeintliche Nähe, ihre Bildsprache funktioniere über geografische und kulturelle Grenzen hinweg. "Selfies sind Bild und Botschaft zugleich", erklärte Kuratorin Henrike Girmond: "Hier geht es um Wirkungsmacht, und vor allem geht es um Kommunikation."
Dabei finden sich unter den Ausstellungsobjekten nicht nur Selfies: Zu sehen ist auch das erste Mobiltelefon mit integrierter Kamera, das 1999 in Japan produziert wurde, sowie die Ausrüstung des Filmemachers Adolf Winkelmann. Dieser habe 1967 in Kassel größere Irritationen ausgelöst, weil er sich bei einem Spaziergang durch die Stadt selbst filmte. Und natürlich kommt auch das Selfie-Schießen selbst – vor wechselnden Hintergründen – in der Schau nicht zu kurz.
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