Lieber Herr Dreier, ich habe schon mehr als einmal Menschen zum Themenbereich Christsein und Kirche zugehört und zu manchem anderen, was so in dieser Welt verhandelt wird. Auch ich habe mehr als einmal darüber gestaunt, wie aggressiv und feindselig eine Diskussion geführt werden kann.
Aber hat das etwas mit dem Thema zu tun, oder hat es etwas mit der allgemeinen Gesprächskultur in unserer Gesellschaft zu tun.
Ich denke nur an die Art und Weise, in der hier, in der Landschaft des Internet in Foren, nicht zuletzt dem des "Sonntag" oft genug verbal geprügelt wird.
Menschen haben keine Kontenance mehr, wenn sie mit anderen reden. Sie lassen sich in ihrer Wortwahl gehen. Sie haben vielleicht gar ihr Vergnügen daran, verborgen hinter einem Pseudonym, zu verletzen, nicht weil sie den, dem ihr Argument gilt persönlich hassen - sie kennen ihn oft so wenig, wie mancher Pegida Demonstrant Ausländer - sondern nur um sich an der Verletzung zu weiden. Warum prügeln sich Hooligans? Doch nicht, weil man den anderen hasst, sondern weil man so Dampf ablässt, bevor das "normale" Leben weiter geht.
Gert Flessing
Vor diesen Verteidigern muss sich das christliche Abendland fürchten. In Schneeberg geht ein von einem NPD-Mann angeführtes Bündnis gegen Flüchtlinge auf die Straße und illustriert sein Anliegen im Internet mit einer Foto-Montage einer zur Moschee umgebauten Wolfgangskirche – ein paar Bilder weiter fliegen Kreuz, Davidstern und Halbmond gleich zusammen in die Abfalltonne. In Dresden demonstrierten am Montag wieder Tausende als »Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes« – ihr vorbestrafter Anführer, der nach Presseberichten im Drogen- und Rotlichtmilieu unterwegs war, ist gerade aus der Kirche ausgetreten.
Hört man den Demonstrationen der Islamkritiker zu und liest ihre Seiten im Internet, spricht da vor allem Wut. Und Angst. Wut auf ein Establishment aus Politik, Medien und auch Kirchen, von dem sie sich nicht gehört fühlen. Auf eine Welt, die ihnen immer fremder wird. Die Gleichstellung Homosexueller und Ankunft von immer mehr Menschen aus anderen Kulturen macht ihnen Angst – auch vielen Christen. Selbst manchen, die sonst liberal denken – bis in deren Nähe plötzlich ein Flüchtlingsheim aufmacht. Es ist eine schwer fassbare Angst.
Doch über diese innere Angst spricht kaum jemand. Das ist auch schwer, weil es verletzbar machen würde. Die Angst wird lieber nach außen gestülpt in der Form des Protestes. Das Feindbild: die Unterwanderung Sachsens durch Salafisten.
Angst aber trübt die Wahrnehmung, Wut erst recht. Die nüchternen Fakten sind: Viele Flüchtlinge, die nach Sachsen kommen, sind gerade vor Islamisten geflüchtet. Weil sie die Werte des christlichen Abendlandes wie Glaubensfreiheit und Nächstenliebe schätzen – und nicht wie dessen vermeintliche Verteidiger im Grunde verachten.
Natürlich sind auch Rassisten im Protest gegen zu viele Zuwanderer dabei.
Doch viele haben auch Argument die in Ordnung sind, nicht der Nächstenliebe widersprechen und dann ist die große Masse der Proteststierer, die bei dieser Gelegenheit nur ihre generelle Wut gegen unsere Regierungen zum Ausdruck bringen möchten.
Aber auch hier in der christlichen Diskussion zeigt sich mal wieder, dass es gewisse Leute offenkundig intellektuell überfordert, dass man von einem nicht auf alle anderes schließen kann.
Komisch, wird nun auch im Internet zensiert?! Die Pro-Pegida-Petition wurde geschlossen, die Contra-Pegida-Petition bleibt offen, gleichzeitig liest man in einschlägigen Netzwerken, wie man automatisch 5000 Unterschriften dort generieren kann??? Wenn man die Kommentare liest (abgesehen von den vielfach selben bei Contrapegida), sind bei jener wüste Beschimpfungen gegen die Pegidabefürworter dabei, aber da es ja gegen "Nazis" geht, ist das wohl in Ordnung. Derartige Beschimpfungen der Gegenseite habe ich bei Pro-Pegida kaum gelesen! Warum also wurde diese Petition erst genauer auf Unregelmäßigkeiten untersucht, und dann geschlossen, während die andere mit den in die Augenspringenden Unregelmäßigkeiten munter weiterläuft? Sollte sich jeder seinen Teil denken! Und sich vielleicht doch langfristig überlegen, wie viel Geld und Zeit man in "Unregelmäßigkeiten" noch investieren will!
Liebe Britta,
warum die Petition geschlossen wurde, weiß ich nicht. Aber: Jedermann kann die PEGIDA-Seite bei fb mühelos aufschlagen und zu den soeben 93733 "Gefällt mir"-Angaben sein eigenes like setzen. Also von Zensur des Internets kann wohl noch keine Rede sein.
Mit besten Wünschen fürs Neue Jahr
Johannes
Und siehe, das geht auch. Fürstenfeldbruch nimmt Asylbewerber auf ohne Angst vor steigender Kriminalität, Rauschgiftspritzen auf den Straße und Scharia:
http://home.1und1.de/magazine/politik/reportage-bayerische-kleinstadt-fl...
Und? Dann ziehen Sie doch auch hin!
Ist vielleicht auch ein Unterschied, ob syrische Kriegsflüchtlingsfamilien ankommen (die allen Grund zur Flucht hatten) oder junge Männer aus Tunesien (deren Herkunftsländer so sicher sind, daß man Frau und Kinder dortlassen kann)
Ich wäre (89) nie ohne Frau und Kind gegangen (obwohl mir das "angeboten" wurde!
Und bist du auch von "Spaziergängern" der KOPAGÜDO (Kölnische Patrioten gegen Überfremdung durch Ostdeutsche) mit Sprechchören empfangen worden? Ist schon lustig: Der Flüchtling hetzt gegen Flüchtlinge! z.B. indem er die Qualitätsfresse PI ständig verlinkt... (Ich weiß: Schweinehüten!)
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