Allein schon die Tagesordnung der Landessynode hat es deutlich gemacht: Das Thema Christsein und Rechtsextremismus muss weiter in unserer Landeskirche diskutiert werden. Denn alles, was nicht wirklich drängte, hatte das Präsidium von der Agenda gestrichen. Kein anderer Programmpunkt der Landessynode fand auch öffentlich so viel Beachtung. An Dutzenden Bildschirmen wurde live zugesehen und vor allem zugehört, was die Mitglieder der »Spurgruppe« und dann die Synodalen zur »Unterscheidung von wertkonservativem Christsein und Rechtsextremismus« zu sagen hatten.
Dass der Bericht nur den Grundkonsens der Arbeitsgruppe abbildet, war zu erwarten. Das allgemein Verbindende, Orientierende, wie Jesu Bergpredigt, die Zehn Gebote, die Verfassung. Aber dort, wo es konkret werden könnte, hört der Bericht auf. Überschreitet denn das Mitlaufen bei Pegida die Grenze der freiheitlich-demokratischen Grundordnung? Wie kann ich den christlichen Geist einer Rede erkennen und von bösen Geistern unterscheiden, wenn doch in beiden Fällen mit der Bibel argumentiert wird? Darüber waren sich die Synodalen so wenig einig, wie es wohl in den Kirchgemeinden Einigkeit geben wird.
Ja, dort, wo es spannend wird, hört der Bericht auf. Dort müssen wir selbst in die Spannung steigen und sie aushalten, wenn möglich abbauen. Im Gespräch miteinander und im Zuhören aufeinander können wir sicher manches Problem entdecken, manches Argument besser verstehen.
Trotzdem gibt es Grenzen der Meinungsfreiheit und des Christseins. Die Aussprache unter den Synodalen hat gezeigt, wie unklar diese Grenzen sind. Der Bericht kann deshalb nur ein Anfang sein.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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