
Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens muss auch für 2021 einen Mitgliederrückgang hinnehmen. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort. Ende 2021 gehörten zur sächsischen Landeskirche 628.708 Protestanten und damit 18.500 Menschen weniger als im Vorjahr, wie die evangelische Landeskirche am Mittwoch in Dresden mitteilte. 8.662 Menschen sind im vergangenen Jahr aus der Landeskirche ausgetreten. 2020 waren es 6.627 und 2019 fast 8.000 Menschen, die der Kirche den Rücken kehrten. Es sei davon auszugehen, dass im vergangenen Jahr auch Austritte erfolgten, die 2020 wegen der Schließung der Standesämter nicht möglich gewesen seien, hieß es. „Es ist für mich und viele Christinnen und Christen außerordentlich schmerzlich zu erleben, dass wir in unserer Kirche weniger werden“, sagte der evangelische Landesbischof, Tobias Bilz. Dafür gebe es ganz unterschiedliche Ursachen, weshalb er auch kein Patentrezept habe, wie die Entwicklung zu ändern sei. Die Zahl der verstorbenen Gemeindeglieder sei mit fast 15.000 auch im vergangenen Jahr deutlich höher gewesen als noch vor der Corona-Pandemie – die Zahl der Taufen war jedoch niedriger als zuvor. Getauft wurden in Sachsens Landeskirche im vergangenen Jahr rund 3.000 Menschen. Hinzu kamen Kircheneintritte und Zuzüge. 2019 waren es 4.885 Taufen, 2018 sogar 5.408. „Unsere Kirche wird weiter für Menschen da sein, die sie brauchen – egal wie groß oder klein sie ist“, betonte Bilz. Kirche wolle „eine Lebensbegleiterin für Menschen sein und in guten wie auch in schwierigen Zeiten mit dem Wort Gottes ermutigen, stärken und trösten“.