
Sächsische Kirchgemeinden laden zum Ewigkeitssonntag am 20. November zu Gottesdiensten und Andachten ein. In den Veranstaltungen werden die verstorbenen Kirchgemeindeglieder namentlich genannt und die Erinnerung an sie in ein Gebet aufgenommen, wie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Donnerstag in Dresden mitteilte. Christinnen und Christen gedenken am Ewigkeitssonntag zum Ende des Kirchenjahrs der Verstorbenen. Eine Woche später beginnt das neue Kirchenjahr mit dem ersten Advent.
Viele Menschen gehen am Ewigkeitssonntag, der auch als Totensonntag bekannt ist, auf den Friedhof und schmücken die Gräber ihrer Verwandten. In Sachsen gibt es mehr als 1.200 kirchliche Friedhöfe. Am letzten Sonntag im Kirchenjahr stehen zahlreiche Kirchen, Kapellen und Trauerhallen als Räume der Stille offen.
Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz wird zu einem Gottesdienst in der Dresdner Frauenkirche erwartet. Bereits am Freitag (18. November) gibt es in Dresden eine Andacht für sogenannte Sternenkinder. Eingeladen sind Frauen, die ein Kind verloren haben, und deren Familien.
Das Gedenken an Verstorbene findet auch im Internet statt. Auf www.trauernetz.de bietet die evangelische Kirche einen Raum, in dem Menschen ihre Trauer aussprechen können. Am 20. November werde es eine Chatandacht geben, hieß es.
Der Ewigkeitssonntag gilt als sogenannter stiller Feiertag. In Sachsen wirbt die Kirche dafür, Weihnachtsmärkte nicht vor Ende des Kirchenjahres zu öffnen. Der Striezelmarkt in Dresden beginnt am 24. November
Gottesdienste zum Ewigkeitssonntag
In der Dresdner Frauenkirche findet um 11 Uhr ein Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag mit Landesbischof Tobias Bilz und Pfarrer Markus Engelhardt statt, musikalisch begleitet von der Europa Chor Akademie Görlitz unter Leitung von Jan Hoffmann und Frauenkirchenkantor Matthias Grünert an der Orgel. In der Dresdner Kreuzkirche beginnt der Sakramentsgottesdienst zum Ewigkeitssonntag zuvor um 9:30 Uhr. Zu einem Bläsergottesdienst um 10 Uhr lädt in der Dresdner Südvorstadt die Lukaskirche ein.
In Chemnitz wird um 9:30 Uhr zu Gottesdiensten mit Pfarrer Holger Treutmann in die Kreuzkirche in Chemnitz-Kaßberg, in die Schloßkirche um 10 Uhr mit Superintendent Frank Manneschmidt sowie um 11 Uhr in die St. Jakobikirche mit Pfarrerin Dorothee Lücke eingeladen. In den Predigtgottesdiensten werden die verstorbenen Gemeindeglieder des vergangenen Kirchenjahres vorgelesen.
In der Leipziger Thomaskirche singt im Gottesdienst um 9:30 Uhr der Thomanerchor und am Abend findet um 18 Uhr ein NachtEulenGottesdienst unter dem Motto »(un)barmherzig« statt. Tags zuvor am Sonnabend führt der BachChor der Leipziger Nikolaikirche um 17 Uhr das Mozart-Requiem auf. Der Gottesdienst am Sonntag beginnt um 10 Uhr und in den Kirchen in Leipzig-Wahren und -Lützschena um 10:30 Uhr. Am Abend um 19:30 Uhr erklingen in der Bethanienkirche in Leipzig-Schleußig das Mozart-Requiem (d-Moll) und die Sinfonie Nr. 44 »Trauersinfonie« von Joseph Haydn mit dem Chor und Orchester des Instituts für Musikpädagogik der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.
Im Vogtland beginnt ein Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag am 20. November um 10 Uhr in der Johanniskirche Plauen mit Superintendentin Ulrike Weyer sowie u.a. in der Kirche von Straßberg und der Stephanuskirche in Oberlosa. Superintendentin Weyer hält zudem Andachten um 14:30 Uhr in der Kapelle Neundorf und um 16 Uhr in der Kapelle Meßbach-Thiergarten. In Zwickauer Dom St. Marien beginnt der Gottesdienst mit Heiligem Abendmahl um 10:30 Uhr und in Zwickau-Auerbach um 14 Uhr.
Gedenkandachten und Bläsergruppen auf Friedhöfen und Konzerte
Am Ewigkeitssonntag wird auch auf vielen Friedhöfen zu Andachten eingeladen oder es erklingt Bläsermusik im Freien. So beginnt um 14 Uhr eine Posaunenandacht in Olbernhau und weitere Andachten auf den Friedhöfen in Brand-Erbisdorf, Riesa und Dresden-Striesen sowie Gottesdienste in Meißen (Friedhofskapelle Nossener Straße) und auf dem Matthäusfriedhof in Zwickau-Bockwa. Choralblasen gibt es beispielsweise in Chemnitz-Gablenz auf dem St.-Andreas-Friedhof, in Dresden-Tolkewitz (Johannisfriedhof), Dresden-Klotzsche, Dresden-Leuben und Großenhain. Auf dem Nicolai-Friedhof in Aue beginnt es um 14:30 Uhr. Viele weitere Andachten und Bläsereinsätze gibt es um 15 Uhr.
Bereits nachmittags beginnen Konzerte zum Ewigkeitssonntag, so in der Dresdner Frauenkirche um 16 Uhr u.a. mit Antonín Dvořàks »Messe« in D-Dur op. 86 mit der Europa Chor Akademie Görlitz oder in der Trinitatiskirche Meißen mit Vokal- und Instrumentalmusik. Um 17 Uhr erklingen in der Dresdner Kreuzkirche ein Konzert mit Werken von Johann Adolf Hasse und Georg Friedrich Händel mit dem Dresdner Instrumental-Concert und in der Pulsnitzer St. Nicolaikirche ein Konzert unter Leitung von Markus Mütze. In der Dresdner Lukaskirche musiziert nach einem Podiumsgespräch der Große Chor der Singakademie Dresden mit der Elbland Philharmonie Sachsen u.a. Werke von Schubert, Wagner, Draeseke und Zemlinsky.
Digitale Angebote zum Ewigkeitssonntag
Das Gedenken an die Verstorbenen geschieht nicht nur in Kirchgemeinden, sondern auch im Internet. Auf www.trauernetz.de bietet die evangelische Kirche einen Raum, wo Menschen ihre Trauer vor Gott aussprechen können. Ab 18 Uhr am 20. November wird es eine Chatandacht geben. Während der Online-Andacht werden die Namen der im Trauerbuch Verzeichneten im Video eingeblendet und über den Chat ins Gebet einbezogen. Zum Chat ist keine weitere Anmeldung erforderlich.
Hintergrund
Der Ewigkeitssonntag am Ende des Kirchenjahres gilt als sogenannter »Stiller Feiertag«. Er ist nicht gesetzlich festgelegt, unterliegt aber einigen Einschränkungen wie dem Tanzverbot (in Sachsen von 3 Uhr bis 24 Uhr). Außerdem wirbt die Kirche dafür, nicht vor Ende des Kirchenjahres Weihnachtsmärkte zu öffnen oder Weihnachtsbeleuchtung anzumachen. Mit dem 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr und die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.